Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit befragt die Bevölkerung in Deutschland bereits seit 2009 in regelmäßigen Abständen zum Naturbewusstsein im gesellschaftlichen Wandel. Besonders interessant sind diese Studien, weil sie die Befragten in „Lebenswelten“ einteilt, sprich sogenannten Milieus zuordnet. Dazu wird das wissenschaftlich anerkannte Modell der Sinus-Milieus® angewandt.
In der dritten Studie aus dem Jahr 2013, an der 2007 erwachsene Personen aus allen sozio- kulturellen Bevölkerungsgruppen teilnahmen, wurden Fragestellungen zur Wildnis in Deutschland, zur Naturgefährdung und zur biologischen Vielfalt erörtert.
Eine Schlussfolgerung der Studie ist, dass die verschiedenen gesellschaftlichen Milieus – will man sie für eine Sache, wie z.B. die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland gewinnen – unterschiedlich angesprochen werden müssen. So sollte man Milieus in einer gehobenen sozialen Lage eher mittels einer „Benefit-orientierten Kommunikation“ ansprechen, indem man zum Beispiel darauf hinweist, dass sich durch die Wölfe die biologische Vielfalt erhöht und ihre Akzeptanz ein Akt der gesellschaftlichen Verantwortung ist. Traditionelle Milieus sollten eher durch den Hinweis überzeugt werden, dass mit den Wölfen ein Stück „Heimat“ zurückkehrt, das bewahrt werden sollte und geschützt werden muss. Einzelheiten hierzu können der Studie auf der Seite 13 ff. entnommen werden.
Ab der Seite 31 werden die Wölfe direkt thematisiert. Es zeigt sich, dass der Wolf durchaus polarisiert (Das Beitragsfoto oben rechts zeigt die Abb. 9 auf der Seite 31 der Naturbewusstseinsstudie 2013). Gut gebildete junge Männer und Personen mit einem niedrigen Haushaltsnettoeinkommen finden Wölfe demnach sympathischer als Menschen mit einfachem Bildungsniveau über 65 Jahren. Aber lesen Sie selbst:
Einen direkten Zugriff auf das öffentlich zugängliche Dokument erhalten Sie über diesen Link!
(Quelle: www.bfn.de)
Die Publikation gehört sicherlich nicht zu den Basisstudien zum Wolf, ist aber aus Sicht von Wolfsmonitor relevant, weil sie den gesellschaftlichen Kontext, in dem sich Wolfsbefürworter und Wolfsgegner bewegen, sehr gut ins Bewusstsein ruft.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Vogler
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