In diesen Tagen liest man öfter, das Jahr 2016 sei ein Katastrophenjahr gewesen. Das mag – subjektiv betrachtet – durchaus für einige von uns so stimmen. Ich kenne allerdings genauso viele Menschen, die in diesem Jahr überdurchschnittlich erfolgreich, manche von ihnen sogar sehr erfolgreich waren… In Teilen entsetzlich kam mir jedoch die Medienberichterstattung vor, insbesondere – und das war mir vor Betreiben meines Blogs in diesem Umfang noch gar nicht bewusst, – die Oberflächlichkeit und Tendenziösität in Bezug auf die Wolfsrückkehr.
Meiner Einschätzung nach sind sogar einige wenige „Scharlatane“ unter den Berichterstattern. Ihnen gilt natürlich auch im neuen Jahr das besondere Augenmerk Wolfsmonitors.
Getreu dem Motto Søren Kierkegaards, dass das Leben zwar vorwärts gelebt, aber erst rückwärts verstanden wird, lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf einige Highlights aus dem Jahr 2016 werfen. Vielleicht lässt sich so ganz gut zusammenfassen, welche Höhe- und Tiefpunkte es in diesem kalendarischen Wolfsjahr so gab.
Januar:
„Die „unkontrollierte“ Ausbreitung der Wölfe“ – Wenn man sich heute das Meinungsspektrum zur Rückkehr des Wolfes näher betrachtet, findet man oft die Mahnung, Wölfe sollten sich nicht unkontrolliert ausbreiten dürfen… (hier weiterlesen!)
Februar:
„Einfach mal „die Kirche im Dorf lassen“!“ – Der jüngste sogenannte „Nährstoffbericht für Niedersachsen“ enthält beeindruckende Zahlen: Rund 10,7 Millionen Schweine, etwa 2,6 Millionen Rinder und über 100 Millionen Stück Geflügel in Niedersachsen hinterlassen 39 Millionen Tonnen Gülle und fast neun Millionen Tonnen Festmist im Jahr. – Auf dem Lande gibt es offenbar wesentlich ernstere Probleme als ein paar Wölfe… (hier weiterlesen!)
März:
„Übergabe von über 70.000 Unterschriften an Minister Wenzel zur „Rettung“ der Goldenstedter Wölfin“ – Die Stimmen wurden über Wochen von Jan Olsson mit Hilfe einer Petitionsplattform im Internet unter dem dem Motto „Rettet den Wolf im Goldenstedter Moor in Vechta vor dem Abschuss und helft eine sachliche Diskussion zu fördern!“ zusammengetragen… (hier weiterlesen!)
April:
„Klatsche“ für FDP-Politiker Hocker! – Neben der SPD und den Grünen lehnte am Ende sogar die CDU-Fraktion den Antrag der FDP, den Wolf ins niedersächsische Jagdrecht zu übernehmen, ab…(hier weiterlesen!)
„Land Niedersachsen verordnet Verhaltenskodex für Wolfsberater“ – Den über 100 niedersächsischen Wolfsberatern wurde auf ihrem jährlichen Treffen angekündigt, dass für sie ein Verhaltensleitfaden vorbereitet wird….(hier weiterlesen!)
„Zum Tode von Wolf „Kurti“ – War der Abschuss des Wolfes wirklich der „Weisheit letzter Schluss?“ Man wollte es im Ministerium offenbar nicht weiter verantworten, dass sich ein junger Wolf immer mal wieder Menschen oder deren Hunde annähert… (hier weiterlesen!)
Mai:
„Wolfsexperte Boitani: „Kurtis“ Verhalten war keineswegs unnatürlich!“ – Luigi Boitani, renommierter italienischer Wolfsforscher von weltweitem Ruf, äußerte sich zum Abschuss des Wolfes „Kurti“, alias „MT 6“…. (hier weiterlesen!)
„Sachverständigenrat fordert: Wildnisgebiete in Deutschland mehr als verdreifachen!“ – Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) äußert in seinem Umweltgutachten 2016 sehr deutlich, dass der Handlungsdruck beim Biodiversitätsverlust in Deutschland so groß ist, dass er allein mit den herkömmlichen Ansätzen nicht mehr bewältigt werden kann…(hier weiterlesen!)
Juni:
„Warum brauchen wir Wölfe? Ein philosophischer Erklärungsansatz!“ – Warum brauchen wir eigentlich Wölfe, obwohl wir in Deutschland rund 150 Jahre ganz gut ohne die großen Beutegreifer ausgekommen sind?… (hier weiterlesen!)
Juli:
„Niedersächsischer Jungwolf „testet“ Nordrhein-Westfalen“ – 900 Kilometer lang war sein Ausflug durch insgesamt drei Bundesländer. In Nordrhein-Westfalen wissen die Mitbürger seinetwegen nun sogar, wie einige Parteien zu den Wölfen stehen…. (hier weiterlesen!)
August:
„Tiefenpsychologie offenbart: Wolf ist eigentlich ein „ganz armes Schwein!“ – Dr. Rolf Horak von der Stendaler Hochschule versucht sich in jedem Sommersemester mit Hilfe tiefenpsychologisch orientierter Interviews, die eine Studiengruppe der Hochschule für ihn führt, einem aktuellen Thema zu nähern…. (hier weiterlesen!)
„Eine Obergrenze für Wölfe?“ – Anfang Juni 2016 sprach Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) von einer „Obergrenze für Wölfe“. Mitte Juli folgte ihm der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) mit einer ähnlichen Aussage… (hier weiterlesen!)
Download: „Wolfs-Wissen kompakt“ – Broschüre der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. – Wölfe und Weidetierhaltung – geht das zusammen? Müssen Wölfe bejagt werden? Brauchen wir eigentlich Wölfe? Die neue Broschüre der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. (GzSdW) gibt Antworten auf diese und 12 andere wichtige Fragen zu den Wölfen in Deutschland….(hier weiterlesen!)
September:
„Bis zu 17 Wolfsrudel in der Schweiz?“ – Ungefähr 40 Wölfe sollen heute in der Schweiz leben, bis zu 17 Rudel könnten es künftig werden….(hier weiterlesen!)
„Raoul Reding ist der Nachfolger von Britta Habbe bei der Landesjägerschaft Niedersachsen“ – Der neue Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) heißt Raoul Reding….(hier weiterlesen!)
Oktober:
„Nutztierhaltung 4.0: „Alptracker“ – Das Internet der Dinge ist wohl „the Next Big Thing“ unserer immer weiter von modernen Technologien durchdrungenen digitalisierten Welt und erreicht so langsam auch den Herdenschutz. … (hier weiterlesen!)
„Schäden durch Wölfe im Vergleich zu Kirschessigfliegen gering!“ – Werner Eckert von der SWR-Umweltredaktion stellt in einem aktuellen Beitrag fest: „Die Kirschessigfliege kostet mehr als der Wolf“, nämlich alleine im Kirschanbau in Rheinland-Pfalz rund 2 Millionen Euro in diesem Jahr, wie die Bauern dort bezifferten…. (hier weiterlesen!)
„Fehler, Fabeln und Fiktionen“ – „Semper aliquid haeret“ oder „es bleibt immer etwas hängen“ wusste schon der Philosoph Francis Bacon (1561-1626)…. (hier weiterlesen!)
„Niederlande: Platz für mindestens 16 Wolfsrudel“ – Im Mai 2012 veröffentlichte Glenn Lelieveld von der Freien Universität Amsterdam eine wissenschaftliche Untersuchung über potenzielle Lebensräume für Wölfe in den Niederlanden…. (hier weiterlesen!)
November:
Jetzt helfen! Crowdfunding-Aktion für die Schäferei Wümmeniederung! – Die Schäferei Wümmeniederung mit Sitz in Scheeßel im Landkreis Rotenburg (Wümme) suchte kürzlich nach guten Ideen für ein Konzept, um ihr fast zwanzigjähriges Lebenswerk fortsetzen zu können…. (hier weiterlesen!)
„Phantomdiskussion“ – Zurzeit wird wieder einmal „ordentlich“ Stimmung gegen die freilebenden Wölfe in Deutschland gemacht. Ein dabei häufig benutztes Argument: Die Zahl der Wolfsrisse sei in Deutschland heute mehr als zwanzigmal so hoch wie im Jahr 2002….(hier weiterlesen!)
Dezember:
„Norwegen verzichtet auf Abschuss von 32 Wölfen“ – Nach heftigsten Protesten in Norwegen und aus dem europäischen Ausland sollen nun nicht – wie ursprünglich geplant – 47 der schätzungsweise insgesamt 68 in Norwegen lebenden Wölfe getötet werden….(hier weiterlesen!)
„Misstrauen erntet, wer Wolfsabschüsse fordert…“ – Sollte es Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, merkwürdig vorkommen, dass in diesen Tagen (vielleicht sogar von Ihnen gewählte) Politiker den Abschuss hochentwickelter und familiär lebender heimischer Tiere (unserer Wölfe) offenbar wesentlich früher als gedacht für möglich halten…. (hier weiterlesen!)
Natürlich sind auch viele andere Artikel auf Wolfsmonitor informativ und lesenswert. Ans Herz legen möchte ich Ihnen besonders die Kolumnen, Gastbeiträge und Interviews!
Mein besonderer Dank gilt allen, die an Wolfsmonitor mitwirken“ Es sind insbesondere die Kolumnisten, die Interviewpartner, die Verlage, die Facebook-Gruppenmoderatoren und die Gastautoren!
Ich wünsche allen und besonders Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2017!
Mögen sich all Ihre Wünsche im neuen Jahr erfüllen!
Herzlichst
Ihr
Jürgen Vogler
Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com