Grüne: Niedersachsens Wolfsjagd fast doppelt so teuer wie gesamter Schadenersatz – Wolfsmonitor

Grüne: Niedersachsens Wolfsjagd fast doppelt so teuer wie gesamter Schadenersatz

Das Umweltministerium räumt in der Antwort auf eine aktuelle Anfrage der Grünen die weitgehende Aussichtslosigkeit der Jagd auf den Rodewalder Rüden ein, weil die Fallen vom LAVES bislang nicht genehmigt wurden und keine Besenderung erfolgt ist. Gleichzeitig übersteigen die Kosten der Jagd auf das Einzeltier alle Schäden durch Wölfe im ganzen Land.

Christian Meyer, naturschutzpolitischer Sprecher:

„Täglich grüßt das Murmeltier. Umweltminister Olaf Lies hat sich mit der ständigen Wiederholung der Abschussgenehmigung für den Rodewalder Wolf verrannt.

Immerhin räumt er ein, dass überprüft wird, ob die ständigen Verlängerungen weiterhin fachlich notwendig sind, da der Wolf kaum weitere Schäden verursacht hat.

Dabei hat das dem Landwirtschaftsministerium unterstehende LAVES bis heute die sogenannten Soft-Catch-Fallen nicht genehmigt. So wird nur mit ganz wenigen Lebendfallen im Gebiet des Rodewalder Rüden Jagd auf das Tier gemacht.

Trotzdem übersteigen die Kosten allein für den bislang nicht genannten Dienstleister mit 150.000 Euro die Kosten für den Schadenersatz an betroffene Tierhalter um fast das Doppelte.

Die Zahl der Anträge auf Herdenschutz liegt inzwischen bei 1280, davon allein 508 aus dem laufenden Jahr. Hier sind ein Großteil immer noch nicht bewilligt, geschweige denn bearbeitet worden.

Statt erfolgsloser Wolfsjagd sollte der Umweltminister seine Ressourcen lieber in die Bearbeitung der Anträge von Landwirten auf Zäune und andere Schutzmaßnahmen investieren. Hier hakt es an komplizierten und aufwändigen Verfahren.

Auch wäre eine Weidetierprämie von 30 Millionen Euro jährlich unabhängig vom Wolf überfällig und eine wirksame Hilfe für die Tierhalter.“


Hintergrund

Für den Fang des Rodewalder Rüden werden laut aktueller Antwort der Landesregierung allein für einen Dienstleister 150.000 Euro ausgegeben. Für weitere Projekte zur fachlichen Beratung für Landwirte beim Herdenschutz und Besenderung werden 1,39 Mio. verplant. Für die Prävention für Landwirte die in Herdenschutz investieren wollen, bleiben 1, 44Mio übrig. Es bleibt fraglich ob damit die bislang 508 Anträge bewilligt werden können, zumal das Jahr ja noch nicht vorbei ist.


Quelle: fraktion.gruene-niedersachsen.de, Pressemeldung Nr. 87 vom


Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com

(Anmerkung: Für die Richtigkeit der Angaben und Inhalte der genannten Quellen, wird keinerlei Gewähr übernommen)