Da wähnt sich offenbar jemand am Ziel seiner feuchten Träume: Thomas Mitzlaff, Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung Uelzen, vielen auch unter dem Namen „az-online“ bekannt, sieht in der Initiative von Umweltminister Olaf Lies, der kürzlich einen sachlichen Umgang mit den Wölfen forderte (und nicht zuletzt einfachere Abschussmöglichkeiten meinte), eine an Sachlichkeit orientierte Regierungsarbeit in Zeiten eines „großen Schmierentheaters.“
So ist es zumindest heute der az-online zu entnehmen: Hier der Link!
So eine Einordnung kriegt vermutlich nur jemand wie Mitzlaff hin, der offenkundig ignoriert, dass Wolfsabschüsse auch genau das Gegenteil einer Entlastung von Nutztierhaltern bewirken können und zudem tatsächlich glaubt, das Umweltministerium habe in der Vergangenheit, als es noch von den Grünen geleitet wurde, systematisch Desinformation betrieben (…die meisten Mitarbeiter von damals arbeiten übrigens auch heute noch dort).
Wenn ich mich richtig erinnere, war es nicht zuletzt genau dieses Blatt, das in der Vergangenheit kaum eine Gelegenheit ausließ, relevante Fakten auszublenden und die Stimmung gegen die Beutegreifer maßgeblich anzuheizen.
Genau das habe ich als Leser immer als „großes Schmierentheater“ empfunden. Wohl nicht umsonst fällt mir der Umgang genau dieses Lokalblattes mit dem Wolf gleich als erstes ein, wenn ich heute irgendwo das Wort „Lückenpresse“ aufschnappe.
Das muss man erst einmal schaffen, wenn man berücksichtigt, wer sich da ansonsten noch so alles im Blätterwald zu dem Thema äußert…
Just my two cents…
Jürgen Vogler
P.S.: Mitzlaffs Hoffnung, dass sich Niedersachsen mit seiner Wolfsinitiative im Bundesrat durchsetzt, ist und bleibt vermutlich – eine Hoffnung. Diese Initiative wird wohl – so die Einschätzung von hier aus – als ein Stück Symbolpolitik in die Geschichte eingehen, denn sie krankt ebenfalls an zahlreichen relevanten inhaltlichen Lücken.
Quelle: az-online.de am 29.9.2018: Kommentar zum Thema Wolf in Niedersachsen – „Ein Meilenstein für Mensch und Wolf“ von Thomas Mitzlaff, abgerufen am 29.9.2018