Thomas Mitschke zur erneuten Verlängerung der Abschusserlaubnis für Wolf „GW717m“ in Niedersachsen – Wolfsmonitor

Thomas Mitschke zur erneuten Verlängerung der Abschusserlaubnis für Wolf „GW717m“ in Niedersachsen

„Man hat unter dem permanenten Druck von Lobbyisten die Abschussgenehmigung für GW717m wieder um einen Monat verlängert. Ganz nach Gewohnheit wird der Öffentlichkeit erklärt, dass man jeden Monat neu prüfe, ob die Vorraussetzungen für einen Abschuss noch gegeben sind.

Legt man den Fall tatsächlich auf den Prüfstand, stellt man fest,

  • dass der Verfügung auch weiterhin fachliche Fehler zugrunde liegen,
  • dass noch immer nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden kann, dass GW717m sein Jagdverhalten an seine Nachkommen weiter geben kann und wird,
  • dass sich Anträge für Herdenschutzmaßnahmen auch aus dieser Region immer noch stapeln, die Bearbeitung unverhältnismäßig lange dauert, weil der komplette Herdenschutz immer noch nicht explizit bei der Landwirtschaftskammer integriert wurde,
  • dass es immer noch keine Aufklärung darüber gibt, welche Kosten diese Hatz verursacht,
  • dass hinter verschlossenen Türen händeringend nach rechtlichen Möglichkeiten gesucht wird, Jagdausübende einzubinden, bzw. zu verpflichten, obwohl der Wolf keine jagdbare Art ist.

Was mir besonders wichtig ist, ist die Tatsache, dass die Genehmigung keinen ethischen Ansprüchen stand hält, denn der Elterntierschutz wird weiterhin ausgeblendet. Dass dieser Priorität besitzt, beweist man im Bundesland Sachsen, wo dieser verankert ist.

Die bisherige Bilanz des Niedersächsichen Umweltministeriums mitsamt seinem Minister in der aktuellen Legislaturperiode ist verheerend.

Man tritt auf der Stelle, sei es generell im Natur-, aber auch im Klima-, Grundwasser-, Oberflächengewässer- oder eben im Herdenschutz. Die Liste ist übrigens bei weitem länger!

Der Minister wirkt getrieben, instrumentalisiert, neben der Spur.

Die schon im Ansatz zum Scheitern verurteilte, so geplante „Metamorphose“, nämlich einen Wirtschaftsminister in einen Umweltminister zu „verwandeln“, ist grandios gescheitert.

Bliebe zu klären, ob diese politische Entscheidung nach den Landtagswahlen eher ein schwerwiegender Fehler oder taktisches Kalkül einer lobbygesteuerten Politik war.“

Thomas Mitschke


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