Klarstellung: Vom Wolf getöteter Jagdhund in der Oberlausitz war nicht im Jagdeinsatz – Wolfsmonitor

Klarstellung: Vom Wolf getöteter Jagdhund in der Oberlausitz war nicht im Jagdeinsatz

Ein Jagdforum berichtete kürzlich von dem ersten bei einer Jagd in Deutschland von einem Wolf getöteten Hund (WM berichtete, hier!). Jetzt stellte das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen jedoch klar, dass der Hund gar nicht im jagdlichen Einsatz war. Die Meldung im Wortlaut:

Anlässlich der z.T. widersprüchlichen Berichterstattung zum Fall des von einem Wolf getöteten Jagdhundes auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz am 30.01.2018 möchten der Bundesforstbetrieb Lausitz und das Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ über die Hintergründe aufklären. Der Hund, eine Deutsche Bracke, befand sich nicht im jagdlichen Einsatz.

Der Hundeführer, der den Hund während der Abwesenheit des Besitzers in Pflege hatte, ließ diesen frei laufen währenddessen er mit dem Auszeichnen von Bäumen in Vorbereitung von Forstbetriebsmaßnahmen beschäftigt war.

Dabei entfernte sich die Bracke, beunruhigte Wild über einen Zeitraum von circa einer Stunde, und kam nicht wieder zurück. Da der Hund mit einem GPS-Halsband ausgestattet war, konnte er später geortet werden.

Der Hund war etwa 1500 m vom Hundeführer entfernt durch den territorialen Wolfsrüden, des Daubitzer Rudels, getötet worden, wie anschließende genetische Untersuchungen ergaben (KB berichtete).

Anders als der in verschiedenen Medienberichten vermittelte Eindruck, wurde der Stöberhund nicht im Rahmen einer Gemeinschaftsjagd durch einen Wolf getötet.

Auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz leben bereits seit 1998 Wölfe. Das Daubitzer Territorium existiert seit dem Monitoringjahr 2005/2006. Bewegungsjagden mit Stöberhunden werden im Bundesforstbetrieb Lausitz seit 15 Jahren trotz Wolfsanwesenheit bislang ohne Angriffe auf Jagdhunde durchgeführt.

Dennoch gilt weiterhin, dass auch bei gut organisierten Bewegungsjagden Risiken für die jagenden Hunde durch Wolf, Wildschwein oder Straßenverkehr nicht ausgeschlossen werden können.

Mit dem Hund unterwegs im Wolfsgebiet:

Generell sollten Hunde im Wolfsgebiet angeleint bzw. nahe bei ihrem Besitzer geführt werden. Es kann vorkommen, dass Wölfe sich für diese Artgenossen interessieren, die aus Wolfssicht „dreist“ in ihrem Territorium markieren.

Insbesondere während der Paarungszeit der Wölfe (Januar bis März) kann es sein, dass diese in Hunden unerwünschte Konkurrenten sehen und aggressiv auf sie reagieren.

Die Nähe des Menschen ist der beste Schutz für den Hund. Kommt es zu einem Zusammentreffen von Wolf und Hund, sollte man seinen Hund zu sich rufen, anleinen und sich ruhig zurückziehen.


Quelle: Kontaktbüro Wölfe in Sachsen am 13.3.2018: „Gemeinsame Presseinformation des Bundesforstbetriebes Lausitz und des Kontaktbüros „Wölfe in Sachsen“, abgerufen am 14.3.2018, hier der Link!