Schleswig-Holstein: Wolfshotline jederzeit zu erreichen! – Wolfsmonitor

Schleswig-Holstein: Wolfshotline jederzeit zu erreichen!

Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein weist aus gegebenen Anlaß darauf hin, dass die „Wolfshotline“ unter der Telefonnummer 0 174 / 63 30 335 jederzeit zu erreichen ist, insbesondere, wenn Gerüchte um angebliche Wolfsangriffe für Unsicherheit sorgen.

Die Hotline-Mitarbeiter nehmen Fragen und jede Art von Hinweisen rund um Wölfe rund um die Uhr auf und kümmern sich darum, dass fachkundige Kräfte – dazu zählen die 70 Wolfsbetreuerinnen und Wolfsbetreuer des Landes – der Angelegenheit gegebenenfalls nachgehen.

Die Pressemeldung des Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vom 29. August 2016 im Wortlaut:

„Aufklären statt Ängste schüren – Wolfshotline nimmt Hinweise, Fragen und Sorgen rund um Wölfe auf und geht ihnen nach“

„KIEL/FLINTBEK. Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume weist noch einmal auf die Wolfshotline des Landes hin. Die Mitarbeiter der Hotline nehmen Fragen und jede Art von Hinweisen rund um Wölfe auf und kümmern sich darum, dass fachkundige Kräfte – dazu zählen die 70 Wolfsbetreuerinnen und Wolfsbetreuer des Landes – der Angelegenheit nachgehen. Gerade wenn Gerüchte um angebliche Wolfsangriffe für Unsicherheit sorgen, ist ein Anruf bei der Wolfshotline (Telefonnummer 0 174 / 63 30 335) sinnvoll, um für Aufklärung zu sorgen.

Anlass für den Hinweis ist ein Vorfall Anfang August. Eine Frau wurde im Bereich des Aukrugs bei einem Spaziergang mit ihren beiden Hunden von einem großen hundeartigen Tier angegriffen. Einer der beiden Hunde sowie die Hundehalterin selbst erlitten Bissverletzungen, die jeweils ärztlich behandelt werden mussten. Kurz nach dem Vorfall tauchte die Vermutung auf, es könne sich um einen jungen Wolf handeln, auch wenn die Spaziergängerin und erfahrene Hundehalterin selbst zunächst von einem Hund sprach. Nach Prüfung aller Fakten durch die zuständigen Mitarbeiter des Wolfsmanagements in Schleswig-Holstein und Begutachtung durch den Fachmann, Dr. Normann Stier von der Technischen Universität Dresden, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Biss von einem Hund stammte.

Zwar ist eine absolut sichere Bewertung nicht möglich, da keine Fotos, Videos oder Genetikspuren zur Verfügung stehen. Wolfswelpen sind aber Anfang August noch viel kleiner, als das durch die Hundehalterin beschriebene Tier – die erfahrene Hundehalterin hatte den Angreifer zunächst als Malinoismischling (Schäferhundrasse) angesprochen. Wolfswelpen könnten in dem Alter auch noch keine Bissverletzungen verursachen, wie sie im Rahmen des Vorfalls festgestellt wurden. Ein ausgewachsener Wolf wäre in der Lage, Hunde der mitgeführten Rassen und Größen innerhalb weniger Sekunden zu töten. Der Umstand, dass dies nicht geschehen ist, spricht sehr für einen Hund als Verursacher.

Im Rahmen dieses Vorfalls zeigte sich auch, dass es nach wie vor eine gewisse Unsicherheit gibt, wie häufig Wölfe in Schleswig-Holstein vorkommen. Es wurde zudem vermutet, dass nicht alle Wolfsfeststellungen in Schleswig-Holstein bekannt gegeben werden, um die Bevölkerung nicht unnötig zu beunruhigen.

Aus diesem Grund stellt das das Landesamt klar, dass jede bestätigte Wolfsmeldung der Öffentlichkeit bekannt gegeben wird. Derzeit sind 30 sichere beziehungsweise bestätigte Wolfsmeldungen seit dem ersten Wiederauftreten eines wild lebenden Wolfes in Schleswig-Holstein seit 2007 bekannt geworden – keine davon im Bereich Aukrug.

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass nur in den seltensten Fällen tatsächlich Wölfe Auslöser entsprechender Meldungen sind. So wurden angeblich an Straßen liegende tote Wölfe letztlich als Hasen, Dachse, Wildschweine und Marderhunde identifiziert. Für viele der gemeldeten Nutztierrisse waren letztlich sehr viel häufiger Hunde als Wölfe verantwortlich (ca. 60 Prozent). Trotzdem ist jede einzelne Meldung für das Gesamtbild wichtig und kann Hinweise liefern, die es ermöglichen, das Wolfsmanagement zu optimieren.

Das schleswig-holsteinische Wolfsmanagement kann nur die Fälle untersuchen, die ihm auch gemeldet werden. Gerüchte tragen nicht zu einer Versachlichung des Problems bei, sondern schüren in der Regel unnötig Ängste. Hierzu gehören auch die immer wieder im Lande auftauchenden Hinweisschilder, die vor Wölfen warnen, die in den jeweiligen Gebieten angeblich vorkommen sollen. Diese Wolfswarnschilder werden nicht durch Mitarbeiter des Landes ausgebracht. Alle bisher durch Wolfsbetreuer überprüften Gebiete, in denen solche Schilder aufgehängt wurden, beherbergten keine Wölfe. Leider haben die zuständigen Behörden häufig keine rechtliche Handhabe, die Schilder zu entfernen.

Nach wie vor sind Wölfe sehr seltene Gäste in Schleswig-Holstein und verlassen das Land in der Regel nach kurzer Zeit wieder. Bis heute konnte kein dauerhaft lebender Einzelwolf oder gar ein Wolfsrudel in Schleswig-Holstein nachgewiesen werden. Für den – sehr unwahrscheinlichen – Fall einer Wolfsbegegnung hat das schleswig-holsteinische Umweltministerium gemeinsam mit dem „Runden Tisch Wolfsmanagement“ Verhaltensempfehlungen erarbeitet, die über die Mitarbeiter des Wolfsmanagements oder direkt über das MELUR bezogen werden können.

Die Wolfshotline ist unter der Telefonnummer 0 174 / 63 30 335 jederzeit zu erreichen. Bei Fragen sollte man sich deshalb nicht scheuen, die Wolfshotline des Landes zu kontaktieren, um fachkundige Informationen zu erhalten.

www.schleswig-holstein.de/wolfsmanagement;

Koordinator der Wolfsbetreuer: jens.matzen@gmx.de


Verantwortlich für diesen Pressetext: Martin Schmidt, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek | Telefon 04347 704-243 | Telefax: 04347 704-702 | E-Mail: martin.schmidt@llur.landsh.de | www.llur.schleswig-holstein.de


Quelle: Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, www.schleswig-holstein.de, Pressemeldung vom 29.8.2016,, abgerufen am 2.9.2016, hier der Link!

Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com