In Melle (Landkreis Osnabrück) wurde nun Wolfsberater Meinhard Krüger von Carolin Hlawatsch (NOZ) anlässlich des „Tages des Wolfes“ interviewt. Krüger findet demnach, dass der Wolf unbedingt in das Jagdrecht aufgenommen werden sollte, verheddert sich in seiner Argumentation allerdings bereits bei den aktuellen Wolfszahlen (in Niedersachsen dürfte es insgesamt nur etwa 45 geschlechtsreife Wölfe geben – 11 Wölfe kamen außerdem allein in den ersten 4 Monaten des Jahres 2018 in diesem Bundesland ums Leben).
Außerdem findet Krüger, Schweden und Finnland hätten vorbildliche Regelungen in Punkto Wolf, er „übersieht“ allerdings, dass gegen beide Länder diesbezüglich Verfahren beim EUGH anhängig sind.
Für den geeigneten Herdenschutz legt der Herr Wolfsberater dann auch noch die „Mindestanforderungen zur Haltung von Säugetieren, etwa in Zoos“ zugrunde, und die seiner Ansicht nach „im Augenblick“ stattfindende Jagd auf Wölfe in Jakutien (Russland) fand Wolfsmonitors Recherchen nach außerdem bereits im Jahr 2013 statt. (Leser werden gebeten, eine Mail an redaktion@wolfsmonitor.de zu senden, sollten sie aktuellere Belege kennen oder finden).
Bei solch strittigen Antworten fragt man sich als Leser allerdings, warum NOZ-Redakteurin Carolin Hlawatsch statt Meinhard Krüger zum Jahrestag nicht gleich einen wirklich „durch und durch kundigen“ Wolfsberater vom Schlage eines Gert G.v.Harling (Wolfsberater im Landkreis Celle) interviewt hat.
Der ist nämlich bereits einen wesentlichen Schritt weiter und kann neben seiner Tätigkeit als niedersächsischer Wolfsberater – wie er kürzlich in der Februarausgabe des Jägermagazins in einem dort erschienenen Artikel selbst eingängig beschrieb – auf mindestens einen selbst erlegten Wolf „am Fuße des Urals“ und zusätzlich auf einen dort in der Natur zurückgelassenen „Haufen Wohlstandsmüll“ zurückblicken (…„Unsere Reste aus der Zivilisation werden vergehen, die Eindrücke dieser Jagd aber bleiben bestehen.“).
Vermutlich, weil er nicht aus Melle kommt….
Quellen:
(*1) noz.de am 2.5.2018: „Der Wolf sollte unbedingt in das Jagdrecht aufgenommen werden“, abgerufen am selben Tag, hier der Link!
(*2) Jägermagazin 02/2018: „Rote Lappen, graue Hunde, weisser Schnee“ von Gert G.v.Harling, S. 50 ff.