Erster Schafhalter gibt auf und hat eine Botschaft. Ich auch! – Wolfsmonitor

Erster Schafhalter gibt auf und hat eine Botschaft. Ich auch!

Manchmal ist es kaum zu fassen. Mit einem 50!!! Zentimeter hohen Elektrozaun versuchte Schäfer Dirk Hoffmann aus Märkisch Wilmersdorf (Brandenburg) seine Schafherde vor Wölfen zu schützen. Offensichtlich vergeblich. Denn zusätzliche Herdenschutzhunde „wollte er nicht“. Nach mehreren Wolfsübergriffen gibt er nun auf.

Wölfe springen bis zu 1,80 Meter hoch, so Hoffmann weiter (…woher er das wohl wissen will?). Schäfer Rainer Schulze aus Schöneweide entgegnete auf derselben Presskonferenz hingegen, er habe einen elektrischen Zaun, der 1,05 Meter hoch sei. Er habe zum Glück noch keine Probleme mit Wölfen gehabt.

Geschäftsführer Stefan Völl von der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) bemühte bei der Gelegenheit die alte Leier, flächendeckender Herdenschutz sei in Deutschland nicht möglich.

Er forderte außerdem eine wissenschaftliches „Wertgutachten“, in dem der ökologische Wert der Weidetierhaltung und hier insbesondere der Schafhaltung mit dem ökologischen Wert des Wolfes verglichen werden soll. (*1)

Ob das überhaupt nötig ist, darf stark bezweifelt werden. Warum? Das zeigt unter anderem eine aktuelle Nachricht aus der Schweiz, die uns jetzt erreichte.

Dort wird eine 420 Schafe zählende behirtete Herde mit Herdenschutzhunden inmitten eines Wolfsgebietes nachhaltig bewacht.

Seit 2013, also seit diese wirksamen Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden, hat es dort keine nachgewiesenen Schäden mehr durch die Wölfe gegeben – siehe hier! (*2)

Derartig wirksame Vorgehensweisen fahrlässig zu ignorieren und stattdessen zweifelhafte Behauptungen zu bemühen, führt – wie die Pressekonferenz in Brandenburg nun gut aufzeigte – sichtbar in die Sackgasse.

Das Brandenburger Beispiel beweist vor allem, wie wichtig das vom Bundesrat beschlossene Herdenschutzinformationszentrum tatsächlich ist.

Weil es sich doch augenscheinlich so darstellt, als wären einige Protagonisten nicht in der Lage, sich selbst ausreichend zu informieren.

Auf die vom VDL geforderte Studie kann übrigens getrost verzichtet werden. Warum sollte man unter dem Einsatz von Steuergeldern Äpfel mit Birnen vergleichen?

Just my two cents…


Quellen (beide abgerufen am 10.7.2019):

*1) maz-online.de am 10.7.2019: „Wölfe zwingen den ersten Schäfer zur Aufgabe“, hier der Link!

*2) Facebook-Seite von CHWolf am 8.7.2019: „Die Alpsaison hat begonnen – Herdenschutzhunde sind wieder im Einsatz!“