Wolf – Seite 104 – Wolfsmonitor

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Schweiz: Gegner der Großraubtiere vereinen sich

Insgesamt 9 Interessensgemeinschaften und Initiativen aus 5 Kantonen in der Schweiz haben sich nun zusammengetan, um die „Vereinigung zum Schutz von Jagd- und Nutztieren vor Grossraubtieren in der Zentralschweiz (VSvGZ)“ zu gründen.

Der Verein hat zum Ziel, die Schweizerische Gesetzgebung dahingehend zu verändern, künftig Grossraubtiere leichter „regulieren“ zu können.

Und ewig locken die Herden….

Wenn Wolfsrudel sich erst einmal in einer Region etabliert haben, gehen dort die Schäden durch Übergriffe auf Nutztiere gewöhlich zurück. Beim Verlust eines Leittiers jedoch, aber auch beim Abschuss eines rangniederen Wolfes, neigen die desorientierten Überlebenden vermehrt zu Viehdiebstählen.

Ein Blick nach Slowenien zeigt außerdem: Die regelmäßige Tötung von Wölfen ist offenbar sinnlos. Sie führt nachweisbar nicht zu weniger Viehrissen, es sei denn, man tötet gleich ganze Wolfsrudel. Die Langzeitfolgen dieser Strategie wurden allerdings noch nicht hinreichend erforscht (Anmerkung der Redaktion: Man darf annehmen, dass bei ausreichend großer Population dann ein neues Rudel den Platz des alten Rudels einnimmt).

Wolfstipps vom Ranger oder vom Rancher?

6 Tipps sind es, die der Kanadier Brian Delinte – nach Angaben von Nord24 Ranger und Wolfsexperte – nun in einem Vortrag im Cuxland örtlichen Viehaltern gegeben hat. Darunter die Empfehlung, täglich den Hofhund mit zur Weide zu nehmen.

Seltsam nur, wenn ich den Namen Brian Delinte google, dann deutet einiges darauf hin, dass es sich bei ihm weniger um einen ausgewiesenen Wolfsexperten als eher um einen Rancher und Ranch-Roping-, also Rinder- und Pferdeexperten handelt.

Zwei Wolfsrudel verunsichern Rottstocker

Journalistische Berichte, in denen Nutztierhalter kurz nach Nutztierrissen in der eigenen Herde im Stadium der persönlichen Betroffenheit öffentlich zu Wort kommen, haben meistens eine merkwürdige Qualität. Die veröffentlichten Statements spiegeln oft hoch emotionale und – was die Rolle der Wölfe betrifft – neigungsbezogene Einschätzungen der jeweiligen Situation wider, was dann manchmal wie eine Verzerrung der Realität wirkt.

Gleich zwei Wolfsrudel, das Altengrabower Rudel und das Görzke-Rudel, machten Rottstock unsicher, schrieb nun zum Beispiel Frank Bürstenbinder in der Märkischen Allgemeinen, einer weit verbreiteten Zeitung in Brandenburg. Hätte es nicht vielleicht eher (und unverzerrt) heißen müssen „Zwei Wolfsrudel verunsichern die Rottstocker?“ Aber das nur am Rande.

DJV: Leitfaden für Jagdleiter und Hundeführer im Wolfsgebiet

Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat einen Leitfaden für Jagdleiter und Hundeführer herausgegeben. Das Faltblatt informiert über Vorsichtsmaßnahmen zu Beginn und während einer Jagd sowie bei Nachsuchen im Wolfsgebiet. Die Pressemeldung des DJV im Wortlaut:

Hundearbeit im Wolfsgebiet

Aktuell gibt es etwa 500 Wölfe in Deutschland. Auf Gesellschaftsjagden werden diese gelegentlich gesichtet. Der Deutsche Jagdverband und der Jagdgebrauchshundverband informieren in einem neuen Faltblatt über Vorsichtsmaßnahmen während der Jagd.

Hessen: Schäfer sauer über ehrenamtliche NABU-Unterstützung

Zur Vorbereitung auf rückkehrende Wölfe nach Hessen bot die NABU-Landesarbeitsgruppe Wolf kürzlich eine Schulung für ehrenamtliche Herdenschützer im Nationalen Naturerbe „Weinberg Wetzlar“ an. (Wolfsmonitor berichtete, hier der Link!) Die freiwilligen Helfer werden Schäfer künftig auf Anfrage unterstützen, zum Beispiel beim Aufbau von Herdenschutzzäunen.

Schafzüchter Hubert Dissen schüttelt darüber jedoch nur noch sprachlos den Kopf. Ein wolfsdichter Zaun sei eine immense Zusatzbelastung. Das würde mindestens zwei Stunden Mehrarbeit bedeuten und außerdem sei an vielen Stellen so ein Zaun gar nicht machbar. Sauer sei er, für ihn stelle die NABU-Initiative nur eine Ablenkung dar.