Das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen meldet heute: Von den im Monitoringjahr 2015/2016 im Freistaat nachgewiesenen 19 Wolfsterritorien, konnten bislang nur 15 auch in 2016/2017 (also bis zum 30. April 2017) nachgewiesen werden. Die Meldung des Kontaktbüros im Wortlaut:
Archives
Hessen: Schäfer sauer über ehrenamtliche NABU-Unterstützung
Zur Vorbereitung auf rückkehrende Wölfe nach Hessen bot die NABU-Landesarbeitsgruppe Wolf kürzlich eine Schulung für ehrenamtliche Herdenschützer im Nationalen Naturerbe „Weinberg Wetzlar“ an. (Wolfsmonitor berichtete, hier der Link!) Die freiwilligen Helfer werden Schäfer künftig auf Anfrage unterstützen, zum Beispiel beim Aufbau von Herdenschutzzäunen.
Schafzüchter Hubert Dissen schüttelt darüber jedoch nur noch sprachlos den Kopf. Ein wolfsdichter Zaun sei eine immense Zusatzbelastung. Das würde mindestens zwei Stunden Mehrarbeit bedeuten und außerdem sei an vielen Stellen so ein Zaun gar nicht machbar. Sauer sei er, für ihn stelle die NABU-Initiative nur eine Ablenkung dar.
3 Antworten von Markus Bathen
Markus Bathen (43, Foto rechts) ist ausgebildeter Forstwissenschaftler und seit 8 Jahren der Wolfsexperte beim Naturschutzbund Deutschland, auch bekannt als NABU. Der gebürtige Kölner leitet das Wolfsbüro des NABU in Spremberg und lebt heute in der Nachbarschaft zahlreicher Wolfsrudel in der sächsischen Lausitz. Wolfsmonitor hatte nun Gelegenheit zu einem Interview mit ihm.
WOLFSMONITOR: Herr Bathen, nachdem der vermeintlich „verhaltensauffällige“ niedersächsische Wanderwolf, der im Frühjahr 2015 weite Teile der Bevölkerung Nordwestdeutschlands beunruhigte, bereits im April nördlich von Hannover von einem LKW getötet wurde, wurde es einige Zeit vergleichsweise ruhig um die Wölfe in Niedersachsen. In letzter Zeit allerdings sorgt eine Wölfin im Landkreis Vechta vermehrt für Schlagzeilen. Sie soll im Verlauf des letzten Jahres mehr als 60 Schafe gerissen und weitere 35 Schafe verletzt haben, 11 Fälle mit 31 Tieren konnten ihr zweifelsfrei zugeordnet werden. Die „Goldenstedter Wölfin“, so wird die Fähe genannt, soll dabei sogar über einen 160 cm hohen Elektrozaun gesprungen sein. Die Oppositionsparteien im niedersächsischen Landtag forderten nun kürzlich die Entnahme dieses „(riss)auffälligen“ Wolfes. Ist diese Forderung aus Ihrer Sicht gerechtfertigt?
Bathen: Die meisten Tiere, die dem Wolf zum Opfer fielen, waren nicht geschützt. Dass solche Erfolge einen Wolf anspornen können, auch geschützte Nutztiere anzugehen ist bekannt. Diesen Wolf einzufangen oder abzuschießen würde also die Nutztiere nur so lange schützen, bis