Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) verfügte zuletzt zum dritten Mal eine Abschussverlängerung für den Rüden des Rodewalder Wolfsrudels. Den Jägern des Leitwolfes, dessen Fähe in diesen Tagen Nachwuchs erwarten dürfte, ist der Rüde allerdings bisher immer noch nicht vor die Büchse gelaufen. Von Lies hört man unterdessen immer absurdere Forderungen. Weil es kaum möglich sei, einen bestimmten Wolf zu identifizieren, forderte er beispielsweise, dass man darüber nachdenken müsse, die Erlaubnis zum Abschuss von Wölfen ohne individuelle Zuordnung zu ermöglichen (das ist – gelinde gesagt – völlig abwegig und eher ein Zeichen dafür, dass Lies offensichtlich langsam merkt, in welche Bredouille er sich da gebracht hat).
Archives
Erneute Abschussverfügung für Rodewalder Wolf ist laut Experte ein „Skandal“
Der bekannte deutsche Wolfsexperte Ulrich Wotschikowsky, u.a. Mitglied der „Large Carnivore Initiative for Europe“, einer Spezialistengruppe der Weltnaturschutzorganisation IUCN, findet sehr deutliche und ungeschminkte Worte auf seinem Blog „Wolfsite – Forum Isegrim“ zur abermaligen Verlängerung der Frist zum Abschuss des Wolfsrüden des Rodewalder Rudels in Niedersachsen. In gleich zwei Beiträgen spricht Wotschikowsky dort von einer fachlich nicht haltbaren Begründung und deshalb von einem „Skandal“,…“ zu keinem anderen Zweck, als endlich einen Wolf töten zu können.“
CDU-Politiker Schmädeke über die vorläufige Verhinderung des Wolfsabschusses: „Ich kann es nicht glauben“…
Frank Schmädeke, erst seit 2017 CDU-Abgeordneter des Landkreises Nienburg im Landtag in Hannover, bezeichnete kürzlich den offenen Brief, in dem mehr als ein Dutzend niedersächsische Wolfsberater mehr Transparenz vom Umweltministerium forderten, als „Affront“ und sprach den Ehrenamtlichen im selben Atemzug sogar noch deren Neutralität ab (WM berichtete, hier!).