Wolf Magazin – Wolfsmonitor

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Elli Radinger: „Ich fürchte, unsere Arbeit hat gerade erst angefangen.“

Zur „Hart aber Fair“-Sendung vom vergangenen Montag mit dem Thema „Mensch raus – Wolf rein!“ schreibt Elli H. Radinger auf Ihrer Webseite „Wolf Magazin“ unter der Überschrift „Achtung – falsche Wolfszahlen“: „Wer hat bloß diese unsinnigen Wolfszahlen – äh, alternativen Fakten – in Umlauf gebracht, die immer wieder von den Medien übernommen werden, ohne sich ein einziges Mal korrekt zu informieren, wie man es von Journalisten erwarten sollte:

3 Antworten von Elli H. Radinger

Vor über 30 Jahren gab Elli H. Radinger ihren Job als Anwältin auf und widmete sich fortan den Wölfen und deren domestizierten Geschwistern, den Hunden. 1991 gründete sie zusammen mit dem Freilandforscher Günther Bloch die „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ (GzSdW) und seit demselben Jahr ist sie Herausgeberin des regelmäßig erscheinenden „Wolf Magazins“, mit dem sie anschaulich über Wölfe und andere wilde Kaniden informiert. Lange Aufenthalte in den USA prägen seither Elli Radingers Zeit. Sie begegnete dabei oft freilebenden Wölfen, nicht zuletzt, als sie selbst längere Zeit mitten im Wolfsgebiet in Minnesota lebte. Seit 1995 beobachtet sie die Wölfe im amerikanischen Yellowstone-Nationalpark und arbeitet regelmäßig im Yellowstone-Wolfsprojekt mit. Auch heute noch veranstaltet sie Wolfsbeobachtungsreisen und bringt dabei Wolfsbegeisterten das Verhalten freilebender Wölfe näher.

Die in Wetzlar geborene „Grande Dame“ der deutschen Wolfsszene, wie ich sie bereits an anderer Stelle einmal nannte, schrieb neben den Seminaren, die sie gibt, zahlreiche Bücher über Wölfe aber auch einige Romane. Elli H. Radinger gilt darüber hinaus als erfolgreiche freie Fachjournalistin für Natur-, Tier- und Reisezeitschriften.

Dr. Frank G. Wörner: Die Jagd, der Wolf und die Jäger

„Es gibt erwartungsgemäß innerhalb der Jägerschaft Wolfsgegner und Wolfsfreunde, die ihre jeweilige Position wie folgt darstellen:

Wolfsfreunde sehen in ihm einen Rückkehrer auf eigenen Pfoten, von selbst nach Hause gekommen und nicht etwa von Enthusiasten als „Kofferraumwolf“ unüberlegt ausgesetzt. Er ist heimisches Wildtier mit gleichen Daseinsrecht wie Fuchs, Hase und Reh.


Wolfsgegner („Schwarze Schafe im grünen Rock“) verursachen Probleme unter anderem durch Verunsicherung der Bevölkerung mit gezielter Falschinformation (Gefährlichkeit der Wölfe), durch illegalen Abschuss und durch nachweislich falsche Behauptungen:

  • der Wolf sei Konkurrent und dezimiere das Schalenwild,
  • Schalenwild ändere sein Verhalten bei der Anwesenheit von Wölfen,
  • Hegebemühungen wie Fütterungen und Wildäcker würden durch Wölfe beeinträchtigt.

Der „Jagdwert“ eines Reviers wird nicht nur am Jagdertrag gemessen, sondern auch an Naturnähe, Artenvielfalt und Erlebniswerten. Er wird nicht gemindert, wie Teile der Jägerschaft argumentieren, weil Wölfe ein Störfaktor seien und die Jagdstrecken mindern würden.


Wölfe sollten von der Jägerschaft als „Partner im Revier“ akzeptiert werden. Sie wirken durch ihr selektives Beuteverhalten positiv auf die Bestände des Schalenwildes und