Sachsen-Anhalt – Seite 6 – Wolfsmonitor

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3 Antworten von Heiko Anders

Heiko Anders ist seit über 15 Jahren Natur- und Wildtierfotograf mit Lebens- und Arbeitsschwerpunkt im sächsischen Ort Schildau. Er unterstützt aktiv das Wolfsmonitoring in den Ländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen. Durch seine Arbeit konnten vier der deutschen Wolfsrudel erstmals nachgewiesen werden.

Heiko hält Bildvorträge insbesondere über die heimischen Wölfe und stellt seine Fotos nicht nur in der kleinen hauseigenen Galerie des von ihm und seiner Familie betriebenen Ferienparks Taura aus, sondern auch weit darüber hinaus.

Tödlicher Wolfsangriff auf eine naturnah gehaltene Pferde-Herde

Wölfe haben Pferde aus einer Konik-Herde der Nabu-eigenen Primigenius gGmbH in der Oranienbaumer Heide (Sachsen-Anhalt) gerissen.

Zwei Fohlen wurden dabei direkt auf der Weide getötet, ein weiteres so schwer verletzt, dass es trotz tierärztlicher Behandlung noch in der Folgenacht verstarb. Außerdem wiesen zwei weitere Fohlen leichte Bissverletzungen auf, diese sind nach der tierärztlichen Behandlung aber wohlauf.

Sachsen-Anhalt: Wolfsbeauftragte streiten

„Wolfsbeauftragte, die die Zusammenhänge für das Monitoring „dilettantisch interpretieren und die Bevölkerung unterschwellig verunsichern“, würden der Jägerschaft eher einen „Bärendienst erweisen“, meint Horst Schulze, Leiter der Bundesforsten Tangerhütte-Hirschbergen in Sachsen-Anhalt.

Er empfinde es als „ziemlich gewagt, um es noch gemäßigt auszudrücken“, dass seitens eines Wolfsbeauftragten die offiziellen Zahlenangaben infrage gestellt und „geschönte, niedrige Zahlen“ unterstellt werden. Die Motivation dazu könne man nur ahnen“, kommentiert Schulze – selbst Wolfsbeauftragter – kürzlich in der „Volksstimme“ (*1).

Wo sind die Aktionspläne?

Naturschutzpolitische Sprecher der Grünen aus 14 Landtagsfraktionen schafften es im vergangenen Monat, ein gemeinsames Positionspapier über die Wölfe in Deutschland auf den Weg zu bringen. Nur Vertreter aus Hessen und dem Saarland fehlen auf dieser einzigen DIN A 4-Seite, auf der in acht Punkten geschrieben steht, welche Standpunkte die Partei bundesweit und in den Ländern zum Wolf vertritt.

Das Papier blieb nicht lange unkommentiert. In Niedersachsen war es der CDU-Politiker Ernst Ingolf Angermann, der einem Zeitungsbericht zufolge die im Positionspapier „geforderte Einführung eines bundesweiten Wolfskonzepts“ als „entlarvend“ bezeichnete. (*1)

Gesellschaft zum Schutz der Wölfe finanziert „Schnelle Eingreiftruppe“

Die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe (GzSdW) berichtet heute auf der vereinseigenen Webseite (im Wortlaut) :

„GzSdW finanziert Einsatz der „Schnellen Eingreiftruppe“ mit Herdenschutzhunden in Sachsen-Anhalt

Nach wiederholten Nutztierrissvorfällen in einer Schafhaltung nahe Uchtdorf (Bördekreis, Sachsen-Anhalt), bei denen von Wölfen wahrscheinlich auch ein 1,20 m hoher Zaun überwunden wurde, hat sich die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe bereit erklärt, den Schäfer mit dem Einsatz von Herdenschutzhunden zu unterstützen.

Beim Einsatz der „Schnellen Eingreiftruppe“ aus Sachsen wird Schäfermeister Frank Neumann, mit dem die GzSdW seit Langem eng zusammenarbeitet und der langjährige Erfahrungen mit der Schafhaltung und dem Einsatz von Herdenschutzhunden in der Lausitz besitzt, vor Ort einen ausgebildeten Herdenschutzhund zeitweise in die Schafherde einbringen und den Schäfer entsprechend fachlich unterweisen.

90 Wölfe sind genug? – eine philosphische Antwort

Wölfe veranlassen so manchen Zeitgenossen zu durchaus fragwürdigen Anmerkungen. Im Spiegel der Philosophie klingen diese allerdings häufig schon ganz anders:

„90 Wölfe im Land Sachsen-Anhalt sind genug“.

Hans-Heinrich Jordan, Präsident des Landesjagdverbandes Sachsen Anhalt im März 2016 (*1)