Brandenburg – Seite 14 – Wolfsmonitor

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Zwei Wolfsrudel verunsichern Rottstocker

Journalistische Berichte, in denen Nutztierhalter kurz nach Nutztierrissen in der eigenen Herde im Stadium der persönlichen Betroffenheit öffentlich zu Wort kommen, haben meistens eine merkwürdige Qualität. Die veröffentlichten Statements spiegeln oft hoch emotionale und – was die Rolle der Wölfe betrifft – neigungsbezogene Einschätzungen der jeweiligen Situation wider, was dann manchmal wie eine Verzerrung der Realität wirkt.

Gleich zwei Wolfsrudel, das Altengrabower Rudel und das Görzke-Rudel, machten Rottstock unsicher, schrieb nun zum Beispiel Frank Bürstenbinder in der Märkischen Allgemeinen, einer weit verbreiteten Zeitung in Brandenburg. Hätte es nicht vielleicht eher (und unverzerrt) heißen müssen „Zwei Wolfsrudel verunsichern die Rottstocker?“ Aber das nur am Rande.

Markige Töne aus der Mark Brandenburg

„Na das kann ja noch heiter werden“…schrieb ich im Juni zum „Dienstantritt“ des neuen Jägerpräsidenten Dr. Dirk-Henner Wellershoff in Brandenburg, nachdem auf der Webseite des Deutschen Jagdverbandes (DJV) seine Äußerung, er nehme es „in Kauf, Stachel im Fleisch derer zu sein, die andere, beziehungsweise gegensätzliche Interessen vertreten“, veröffentlicht wurde. (hier der Link!)

Jetzt schlägt auch der ehemalige Referent für die Bereiche Milch, Vieh, Fleisch und Veterinärwesen beim Landesbauernverband Brandenburg und neue Geschäftsführer desselben Landesjagdverbands (LJBV), Matthias Schannwell, zu seinem Amtsauftakt ähnlich markige Töne an. Zum Thema „Wölfe in Brandenburg“ äußerte er kürzlich:

Brandenburg: Keine Mordkommission für geköpfte Wölfe

Auch nach dem Fund des dritten geköpften Wolfes in Brandenburg innerhalb von zwei Jahren werde man in dem Bundesland keine Mordkommission für Wölfe bilden, sagte nun die LKA-Sprecherin der Polizeidirektion Süd, Ines Filohn, gegenüber der Märkischen Allgemeinen. (*1)

Tatsächlich liefen die Ermittlungen zu dem aktuellen Fall noch immer bei der örtlichen Polizei. Und das solange, bis sie offiziell per Sonderzuweisung von der Staatsanwaltschaft ans LKA übertragen würden.

Brandenburg: Erneut geköpfter Wolf gefunden

Im Sommer 2014 gab es bei Lieberose (Dahme-Spreewald) an einer Bundesstraße den ersten Fund eines toten Wolfes, dessen Kopf abgetrennt wurde. Im darauf folgenden Dezember 2014 fand man einen zweiten geköpften Wolf im Elbe-Elster-Kreis an der Grenze zu Sachsen.

Und nun erneut. Verschiedene Medien melden unabhängig voneinander, dass Zeugen gestern in einem Maisfeld zwischen Pinnow und Staakow (Landkreis Spree-Neiße) einen toten, kopflosen Wolf aufgefunden haben, der schon starke Verwesungserscheinungen aufwies. Vom Kopf fehlt bisher jede Spur.

Ökologischer Jagdverein widerspricht Zülldorfer Jägern!

In einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung widerspricht der Ökologische Jagdverein Brandenburg e.V. (ÖJV) den Jägern in Züllsdorf und damit insbesondere dem dortigen Jagdvorsteher Dorsten Höhne, der sich beim Landwirtschaftsministerium darüber beklagte, dass die Züllsdorfer Jäger es trotz ihrer erhöhten Jagdaktivität aufgrund der Anwesenheit der Wölfe kaum noch schafften, die örtlichen Wildschäden erträglich zu halten. (Wolfsmonitor berichtete: Hier!)

Der ÖJV entgegnet (Auszug):“…Wer über zu hohe Wildschäden klagt, sollte wissen, dass zuallererst der Jäger die Wildbestände reguliert. Wer dann den Wolf als Ausrede ins Spiel bringt, hat weder von der Jagd noch von der Lebensweise des Wolfes etwas verstanden…“.

Brandenburg: Wölfe in Felgentreu, Wolfsgeheul in Gottsdorf!

Wer „Felgentreu“ und „Gottsdorf“ bisher noch nicht kannte: Es sind Ortschaften in Brandenburg. Und ganz ehrlich: Obwohl ich in der Vergangenheit selber mehr als zwei Jahre in Brandenburg „gewirkt“ habe, diese beiden Ortschaften kannte ich bis dato noch nicht!

Das sollte man mir allerdings nicht zum Vorwurf machen. Felgentreu hat laut Wikipedia 432 und Gottsdorf nur 131 „Seelen“. Doch der Bekanntheitsgrad beider Orte ändert sich gerade.