Berufsjäger – Wolfsmonitor

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Gastautor Dr. Wolf Kribben: „FDP-Forderung zu Wölfen in NRW inakzeptabel!“

Fast schon mit Entsetzen habe ich den Antrag der nordrhein-westfälischen FDP und die Begründung des FDP-Abgeordneten Henning Höne auf dessen Homepage gelesen, die sich beide um die Beschränkung des Verbreitungsgebietes des Wolfes drehen.

Höne schrieb dazu: „Niemand, der sich mit der Jagdausbildung beschäftigt hat, wird bestreiten können, dass Jäger Fachleute sind.“

Bei diesem Statement gehe ich nicht mit!

Das Dilemma der Jäger

Zu einem gesunden und artenreichen Wildtierbestand, den es als Jäger zu erhalten gilt, gehört neuerdings auch der Wolf. Doch damit ändern sich die lang eingeübten Spielregeln der Jagd, denn ohne Wölfe ließen sich durch die Hegemaßnahmen leicht wildreiche Reviere schaffen, die nicht zuletzt für eine hohe Jagdpacht sorgten. Nun wird allerdings das komplexe Hegesystem, das nicht selten darauf ausgerichtet war, Trophäenträger heranzuzüchten, für viele Jäger zur Belastung, denn der Geld- und Zeitaufwand zur Selbsterhaltung dieses Systems führt oft nicht mehr zu verlässlichen Ergebnissen.

Bereits die Anwesenheit weniger Wölfe bringt das bisherige Jagdkonstrukt gehörig ins Wanken. Ist es deshalb nicht verständlich, dass so mancher Waidmann den lästigen Konkurrenten deshalb nicht in seinem Revier haben möchte?

Bruno Hespeler: Der Wolf als „Hasenfuß“!

„…Immer mehr Menschen wohnen heute in Städten, und sie erleben Natur immer flüchtiger und distanzierter. Doch im gleichen Maße wächst ihre Sehnsucht nach Natur und nach einer vermeintlich heilen Welt. wir alle streben danach, „in Einklang mit der Natur“ zu leben, einem zur Mode gewordenen Schlagwort, über dessen Sinn und Inhalt wir kaum nachdenken. Unser faktisches Wissen ist insgesamt, weil wir Teil einer Informationsgesellschaft sind, um vieles größer als jenes früherer Generationen. Aber das direkt Erleben der Natur bewegt sich für die Mehrheit der Bevölkerung in einem absolut rudimentären Bereich. Ihre Einstellung zur Natur resultiert bei vielen Menschen nur noch aus dem durch Kommunikation erworbenen rein faktischen Wissen. Auch das direkt Erleben liefert Fakten, darüber hinaus aber auch Emotionen.


Wer in der Stadt lebt und immer wieder erfährt, wie bedroht viele Tierarten draußen in freier Landschaft sind, der wird sich für diese begeistern. Der Bauer, dem der Luchs ein Schaf aus der Herde holt, und der Imker, dem der Bär den Bienenstock aufbricht,

„Hinterbänkler-Wolfspolitik“ ?

Kennen Sie noch Herrn Kaiser? Den sympathischen Herrn von der Versicherung? Wie hieß sie noch gleich? Ach ja, Hamburg-Mannheimer! Die Werbefigur – uns Älteren sicherlich noch bekannt – wurde im Jahr 2009 nach 35 Fernsehjahren in den wohlverdienten Ruhestand geschickt.

Kennen Sie vielleicht auch Herrn Hocker? Nein? Dr. Gero Hocker verließ im selben Jahr das Versicherungsgewerbe, war dort nie eine Werbefigur und ging auch nicht in den Ruhestand, sondern wurde Mitglied des Niedersächsischen Landtags und „Umweltpolitischer Sprecher der dortigen FDP-Fraktion“. Dr. Gero Hocker machte im Frühjahr 2015 auf sich aufmerksam, als er während einer Sitzung des Landtags forderte, den Wolf ins Jagdrecht zu übernehmen.