Ich hatte mich erst kürzlich über AZ-Online-Leserbriefschreiber Ulrich Merz echauffiert, weil er sich öffentlich über andere Leserbriefschreiber aufregte. Die unterstellten einem Täter, der eine Wölfin nicht nur illegal erschossen, sondern augenscheinlich auch elendig gequält haben soll, „kriminelle Energie“, was Merz nervte (hier!).
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Niedersachsens Jägerpräsident zeigt sich von Wenzel-Interview „irritiert“
Sollte an der Redensart etwas dran sein, dass vorzugsweise „getroffene Hunde bellen“, dann gab es hier nun offenbar einen Schuss ins Schwarze. Die Rede ist vom Präsidenten der Landesjägerschaft Niedersachsen, Helmut Dammann-Tamke, und der jüngsten Pressemeldung „seines“ Jagdverbands, in der er dem niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel dünnhäutig „fachliche Unkenntnis und Effekthascherei“ unterstellt.
Wolfstotfund bei Cuxhaven: Landesjägerschaft stellt Strafanzeige und setzt 3000 Euro Belohnung aus
Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) teilt in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung mit, dass sie für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Todesschützen führen, eine Belohnung in Höhe von 3.000 € aussetzt.
Der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, Helmut Dammann-Tamke, nimmt dazu wie folgt Stellung: „Klar ist, bewahrheiten sich die ersten Informationen, liegt hier ein schwerer Verstoß gegen das Naturschutzgesetz vor. Losgelöst von den noch vielen offenen Fragen, verurteilen wir eine solche Tat auf das Schärfste und erstatten daher Anzeige gegen unbekannt“. Die vollständige Pressemitteilung der LJN im Wortlaut:
Wölfe als „Schädlinge“?
Auf der Mitgliederversammlung der Landesjägerschaft Niedersachsen wurde Ende letzter Woche das Präsidium neu gewählt. An der Spitze weiterhin: Helmut Damman-Tamke, auch agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Niedersachsen.
„Wir werden uns definitiv nicht zum Schädlingsbekämpfer hergeben“, so wird der LJN-Präsident auf der Webseite der Landesjägerschaft in Zusammenhang mit dem Wolfsmanagement zitiert (*1). Dieses wohl eher unglücklich gewählte Zitat offenbart eine intrinsische Haltung, die sich erst zu relativieren scheint, wenn es um die Eigeninteressen der Jagdgenossen geht.
Jagd- oder artenschutz-politisches Wolfsschicksal?
Wie praktisch es sein kann, wenn jemand mehrere verantwortungsvolle Positionen gleichzeitig bekleidet, legt ein Bericht der „az-online“ über eine Kreisverbandsveranstaltung der CDU im niedersächsischen Hanstedt im Juni dar. Dort war Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft und agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, der Einladung zu einer Diskussion zum Wolf gefolgt. Die Veranstalter konnten so quasi „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“.