April 2018 – Seite 3 – Wolfsmonitor

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Wolf gestern Thema im Bundestags-Ausschuss: „Jagd ist kein Herdenschutz!“

Da wundert sich bestimmt so mancher, wer in Deutschland so alles als Sachverständiger beim Thema Wolf durchgeht. Bei der etwa zweieinhalbstündigen öffentlichen Anhörung gestern im Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und nuklearer Sicherheit zum Thema „Situation der Wölfe in Deutschland“, gab es allerdings kaum Neuigkeiten.

Bayern: Wolfsfreie Zonen durch die Hintertür?

In München hat die Staatsregierung Bayerns am Dienstag beschlossen, einen „bayerischen Aktionsplan Wolf“ auszuarbeiten. Erste Inhalte wurden nun bekannt: So soll durch den Aktionsplan die Größe der Wolfspopulation auf das „artenschutzrechtlich Erforderliche“ begrenzt werden.

Brüssel: Änderung im EU-Rechtsrahmen in Bezug auf den Wolf zeitnah nicht zu erwarten

Wer es – wie nun der niedersächsische CDU-Landtagsabgeordnete Thiemo Röhler – öffentlich als „positive Entwicklung“ bezeichnet und es ausdrücklich „begrüßt“, dass im Umweltministerium von Olaf Lies scheinbar gerade daran gearbeitet wird, die rechtlichen Möglichkeiten zur „Entnahme“ (Tötung) von Wölfen voll ausschöpfen zu können“, sollte sich bei dieser Formulierung nicht wundern, wenn sich ein Teil der „Wolfsgemeinde“ darüber echauffiert.

Stader Resolution

„Unter den Blinden ist der Einäugige König“, heißt ein bekanntes Sprichwort. Doch leider wird nicht eindeutig klar ob das, was die agrarpolitischen Sprecher der CDU-Fraktionen in den Bundesländern in dieser Woche auf einer gemeinsamen Klausurtagung in Stade hervorbrachten und als sogenannte „Stader Resolution“ bezeichneten, eher blind oder einäugig genannt werden sollte.

Meinungstoleranz àla Deutscher Jagdverband?

Das passt zu meinem Bild vom Deutschen Jagverband (DJV), wie er sich zuletzt in der Öffentlichkeit präsentierte. Ein halbwegs kritischer Facebook-Kommentar von Wolfsmonitor wurde dort nur wenige Sekunden nach seiner Veröffentlichung kurzerhand für Leser „verborgen“, vielleicht sogar „gelöscht“.

Enttäuschend

Bei einer derart aufgeladenen Stimmungslage, wie sie zurzeit beim Thema Wolf in Teilen der Bevölkerung vorherrscht, würde sich vermutlich so mancher Leser wenigstens auf die journalistische Sorgfaltspflicht seiner Tageszeitung verlassen können.