In der aktuellen Januarausgabe des in Jägerkreisen beliebten und weit verbreiteten Magazins WILD UND HUND wagt Chefredakteur Heiko Hornung im Editorial einen kurzen Ausblick auf das gerade begonnene Jahr. Wolfsobergrenzen und viele Gespräche über Problemwölfe werden uns demnach in den nächsten Monaten beschäftigen.
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Josef H. Reichholf: Jagd auf wandernde Arten unvertretbar!
„…Ganz anders verhält es sich jedoch bei weiträumig wandernden Arten und bei Großtieren, die viel größere Eigenreviere benötigen, als sie die allermeisten Jäger haben oder sich leisten können. Das Revier eines Steinadlers dehnt sich über hunderte von Quadratkilometern aus, das Streifgebiet eines Wolfsrudels noch weiter. Die Bärenwanderung lässt sich ebenso wenig auf bestimmte Jagdreviere beziehen wie die Flüge der Gänse und Enten von den nordischen Brutgebieten zu den Zwischenraststationen in Mitteleuropa und den Überwinterungsgebieten. Wandernde Arten und Arten mit großem Flächenbedarf gehören daher ihrer Natur gemäß nicht in ein auf kleine Flächen bezogenes Revier(jagd)system. Aber sind sie dann noch in den gesetzlichen Geltungsbereich von Landesjagdgesetzen richtig untergebracht?
Verpasst die Jagd ihre Zukunft? – These 9
These 9: Die Rolle der Jäger muss im Wolfsmanagement neu definiert werden, denn es wird nicht ohne die Jäger gehen. Wer in heutiger Zeit als Jäger auf dem öffentlichen Parkett unterwegs ist, merkt schnell, dass er sich auf ziemlich dünnem Eis bewegt. Der Schwund an öffentlicher Anerkennung für die Ausübung der Jagd ist seit geraumer Zeit vor allen in den Städten dieses Landes spürbar, ein Schicksal, das nicht allein den Landwirten vorbehalten bleibt. Über die Gründe zu spekulieren, warum das so ist, ist müßig und an dieser Stelle nicht zielführend. Allerdings lässt sich vermuten, dass die Innovationsverzagtheit des größten deutschen jagdlichen Dachverbandes, des Deutschen Jagdverbandes (DJV), einen Teil dazu beigetragen haben könnte.