November 2016 – Seite 8 – Wolfsmonitor

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Anstieg um über 10% zum Vorjahr: Alle zwei Minuten ein Wildunfall in Deutschland

Es ist ein trauriger Höchststand, den der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft nun meldete. Knapp 263.000 Wildunfälle gab es im Jahr 2015 in Deutschland. Das ist ein Anstieg von über 10% im Vergleich zum Vorjahr.

Täglich gibt es also rd. 720 Wildunfälle in diesem Land. Rechnerisch demnach alle 2 Minuten einen.

Wolfsexpertin Tanja Askani sagte in einem Interview, das Wolfsmonitor im August 2015 mit ihr führte, zu der hohen Zahl an Wildunfällen in Deutschland:

Jägerlatein aus der Oberlausitz

Nicht totzukriegen sind Plattitüden, wie Reinhard Mrosko und der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Bautzen, Lothar Jentschel, sie nun der Bild-Zeitung gegenüber äußerten.

Wölfe hätten den Forst in der Oberlausitz leergefegt. (hier!)

Beide sind deshalb ein gutes Beispiel dafür, warum man die zurückkehrenden großen Beutegreifer besser nicht in die Obhut des Jagdrechtes stellen sollte. Denn ein Abitur – das beweisen beide – scheint kein Garant für das Verstehen tieferer wildbiologischer Zusammenhänge zu sein. Zumindest nicht, wenn das Abitur grün ist.

Todesurteil für die Goldenstedter Wölfin? – E-Mail-Aktion!

Jan Olsson, Wildbiologe und Wolfsschützer, übergab bereits im März 2016 über 70.000 Unterschriften einer Online-Petition zur Rettung der „Goldenstedter-Wölfin“ an den niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel (hier!).

Nachdem kürzlich bekannt wurde, dass das Projekt, die Goldenstedter Wölfin zu besendern, nun in der ersten Hälfte des nächsten Jahres starten soll (hier!), wendet Olsson sich mit der Befürchtung, das sei nun das Todesurteil für die Wolfsfähe, erneut auf der Petitionsplattform „change.org“ an die Öffentlichkeit. Seine Vermutung äußert er dort wie folgt:

Yellowstone: Unschuldige Wölfe

Lange Zeit fragten sich Forscher, warum von den 19.000 Wapiti-Hirschen, die es vor 20 Jahren noch im Yellowstone-Nationalpark gab, nicht einmal mehr 4.000 Exemplare leben.

 

Der erste Verdacht, die Wölfe seien Schuld, erhärtete sich jedoch nicht. Die Wölfe, so zeigte sich, beeinflussen die Herde in keiner Weise. Die nähere Untersuchung ergab:

Wolfsmonitor-Vortrag beim „Wildabend“ im Tierpark Nordhorn

Bereits aus Tradition veranstaltet der Tierpark Nordhorn jedes Jahr im Herbst seine „Wildwochen“. In diesem Jahr finden sie in der Zeit zwischen dem 1. und dem 20. November statt, Interessierte sind zum Wildbuffet und einem informativen Vortrag eingeladen.

Mit Freude bin ich der Einladung von Herrn Dr. Kramer gefolgt, zum Auftakt der Wildwochen einen Vortrag über die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland, Niedersachsen und in die deutsch-niederländische Grenzregion zu halten.

Schildbürger im „Wolf-Streifgebiet“

„Meist sind es irgendwelche Scharlatane, die Ängste schüren wollen“, kommentiert Hans-Joachim Wersin-Sielaff, Sprecher des brandenburgischen Landwirtschaftsministeriums, das Schild mit der Aufschrift „Achtung! Wolf-Streifgebiet – Jäger empfehlen, Hunde anleinen und Kinder beaufsichtigen – Die Jägerschaft“, das Michael Ullerich anfertigen ließ und am Rande der brandenburgischen Ortschaft Krahne anbrachte.

Ullerich dazu: Es gebe in seinem Jagdrevier Wölfe. Ein Kind könne denken, das seien junge Hunde und möchte sie vielleicht streicheln. „Dann kommt das Muttertier und beißt das Kind oder tötet es“, sagt der Brandenburger, der in Krahne Jagdpächter ist.