Wölfe – Seite 102 – Wolfsmonitor

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Brandenburg: Rinder- und Pferdehalter Opfer von Wolfsangriffen?

In Brandenburg werden zunehmend Rinder- und Pferdehalter Opfer von Wolfsangriffen. So schreibt es die „Märkische Allgemeine“ gestern auf ihrem Online-Portal „maz-online“. (*1)

Außerdem ist zu lesen, dass „Landnutzer der Landesregierung vorwerfen, das Thema zu verharmlosen“.

Kommentar:

Dazu zweierlei: Mit ist persönlich kein Fall bekannt, in dem ein Rinder- oder Pferdehalter Opfer eines Wolfsangriffes wurde. Auch nicht in Brandenburg.

Warum Wölfe? Ein philosophischer Erklärungsansatz!

Warum brauchen wir eigentlich Wölfe, obwohl wir in Deutschland rund 150 Jahre ganz gut ohne diese großen Beutegreifer ausgekommen sind?

Diese Frage steht immer mal wieder im Raum.

Nicht wenige empfinden die Wolfsrückkehr in das Land der Dichter und Denker dann auch als kulturhistorischen Unsinn. Sie argumentieren, unsere Vorfahren hätten schon gewusst, warum sie ihn seinerzeit beseitigten.

Und wer räumt die Scherben weg?

Ich fühle mich gerade an die Märchenstunden meiner Kindheit erinnert. Warum? Weil ich mir einerseits heute im ZDF die Ulli-Rothaus-Reportage „Der Wolf vor der Haustür“ angesehen und mir andererseits (bereits heute Nachmittag) einige schriftliche Reaktionen auf die Zeilen des NOZ-Redakteurs Klaus Wieschemeyer vom 10. Juni herausgesucht habe. Seine Artikelüberschrift in der NOZ damals lautete: „Minister rät: Spaziergänger sollen Wölfe notfalls mit Pfefferspray vertreiben“.

Die ZDF-Reportage habe ich sehr schnell unter dem Prädikat „Drehbuchautor überfordert“ und „Reportage mit ideologisch unausgewogener Schlagseite“ abgehakt.

Der Wolf, die Cleavage-Theorie und die Polit-Dinos

Kennen Sie, liebe Leserinnen und Leser, eigentlich die Cleavage-Theorie? Nein? Vielleicht kommt Ihnen aber die Behauptung bekannt vor, dass man in der Stadt grundsätzlich keine Ahnung davon hat, was die Menschen auf dem Lande ernsthaft bewegt?

Die Cleavage-Theorie versucht zu erklären, aus welchen Interessen heraus Menschen bevorzugt bestimmte Parteien wählen.

Ein gewaltiger politischer Irrtum?

Manchmal gibt`s nichts über unsere Wölfe zu berichten. Und sich ständig über dieselben Leute aufzuregen, wird irgendwann einmal fad. Obwohl – was sich da bisweilen in Niedersachsen politisch in Punkto Wolf so abspielt, finde ich schon sehr absonderlich. Ob das nur mir so vorkommt?

Mit welchem Enthusiasmus sich manche Volksvertreter in diesem Bundesland dem Thema Wolf widmen, ist für mich insofern erstaunlich, als dass sie sich in der Zeit, in der sie sich auf diesem „Nebenkriegsschauplatz“ tummeln, den wirklich wichtigen politischen Fragestellungen unserer Zeit entziehen.

Aus jeder Mücke einen Wolf machen?

Wölfe eignen sich selten für positive Presseschlagzeilen. Das wird kaum jemand bestreiten.

Weil jedoch das Interesse in der Bevölkerung an den rückkehrenden Beutegreifern gewöhnlich sehr groß ist, wird von einigen Verlagshäusern nahezu jeder halbwegs geeignete Anlass genutzt, um mit ihrer Hilfe mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen – egal ob nun berechtigt oder unberechtigt…