„Allein mit Jagd ist ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sicher nicht zu verhindern. Die Behauptung aber, Jagd auf Wildschweine sei „kontraproduktiv“, ist an den Haaren herbei gezogen und folgt einem Argumentationsritual, an dem sich bezeichnender Weise jagdfeindliche Tierschützer und stockkonservative Jagdfunktionäre gleichermaßen beteiligen.
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Ein GzSdW-Dossier: Von Problemwölfen, Wolfsobergrenzen und Abschussfreigaben
Gestern mit einem Gruß der „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ in Wolfsmonitors Postfach: „Sehr geehrte Damen und Herren, viel ist in den vergangenen Wochen und Monaten in Deutschland über die Rückkehr des Wolfs diskutiert worden. In die grundsätzliche Willkommenshaltung gegenüber dem Tier mischen sich zunehmend Stimmen, die seine Ausbreitung eingrenzen möchten.
Ein gewaltiger politischer Irrtum?
Manchmal gibt`s nichts über unsere Wölfe zu berichten. Und sich ständig über dieselben Leute aufzuregen, wird irgendwann einmal fad. Obwohl – was sich da bisweilen in Niedersachsen politisch in Punkto Wolf so abspielt, finde ich schon sehr absonderlich. Ob das nur mir so vorkommt?
Mit welchem Enthusiasmus sich manche Volksvertreter in diesem Bundesland dem Thema Wolf widmen, ist für mich insofern erstaunlich, als dass sie sich in der Zeit, in der sie sich auf diesem „Nebenkriegsschauplatz“ tummeln, den wirklich wichtigen politischen Fragestellungen unserer Zeit entziehen.
Wolfsprojekt in Mecklenburg-Vorpommern: Wirkung auf das Damwild
Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Mecklenburg-Vorpommern informiert (im Wortlaut):
„Projekt von Jagd und Naturschutz passt Wildtiermanagement an Wolfsverhalten an“
„Mit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland ergeben sich für die Jäger eine Reihe von zusätzlichen Aufgaben und Herausforderungen. Die Jagd wird teilweise schwieriger und der Anteil der Wolfsbeute muss bei einigen Wildarten im Jagdbetrieb und Wildtiermanagement berücksichtigt werden. In einem Gemeinschaftsprojekt von Jagd und Naturschutz in Mecklenburg-Vorpommern werden nun die Wechselwirkungen von Wolf und Damwild untersucht, um die Entwicklung der Damwildbestände und deren effiziente Bejagung langfristig einschätzen zu können.
Eckhard Fuhr: Der Wolf als Wegweiser
Eckhard Fuhr, Autor des lesenswerten Buches „Rückkehr der Wölfe“ berichtet darin von einer Begegnung mit Erik Zimen Ende der Neunzigerjahre:
…“Wie viele Hirsche, Rehe oder auch Schafe heute von Wölfen gefressen, also der ganze Konfliktstoff, mit dem sich das moderne Wolfsmanagement herumplagen muss, das alles interessierte Zimen nicht mehr besonders. Der Wolf war für ihn Wegweiser zu elementaren Fragen der Anthropologie. Nach einem langen Nachmittag in Grillenöd konnte ich etwas besser verstehen,
Eckhard Fuhr: Der Wolf im Spiegel von Politik und Gesellschaft
„In die politische Erziehung, in die Staatsbürgerkunde, in die Programmatik der Parteien und das Repertoire der politischen Rhetorik hat das neue Wolfsbild noch nicht Eingang gefunden, wahrscheinlich, weil auf dem Gebiet des Politischen jede Form von „Naturalismus“ mit einem Tabu belegt ist. Wer behauptet, dass etwas von „Natur aus“ so oder so sei, setzt sich dem Vorwurf aus, nicht auf der Höhe einer aufgeklärten Gesellschaft zu sein.
Jenseits der Politik aber steht „Natürlichkeit“ hoch im Kurs.