Wolfsmonitor – Seite 86 – Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland

Gemeinsames Wolfsmanagement im Südwesten im Prinzip eine gute Idee, aber….

Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland wollen künftig im Wolfsmanagement zusammenarbeiten. Das ist eine wirklich gute Nachricht, denn dadurch zeigt sich: Der Föderalismus in Deutschland beflügelt den Wettbewerb der Ideen und ermöglicht dennoch die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg, wenn es sinnvoll erscheint. Und das Subsidiaritätsprinzip sorgt ergänzend dafür, dass die Kirche trotzdem im Dorf bleibt.

Brandenburg: Abschuss des Dobbrikower Wolfsrudels offiziell abgelehnt

Ein Landwirt aus Brandenburg hatte im Januar nach zwei Wolfsrissen im März und Oktober 2017 den Abschuss des Dobbrikower Wolfsrudels, das sich im Nuthe-Urstromtal angesiedelt hat, gefordert (Wolfsmonitor berichtete, hier!). Der Antrag wurde seinerzeit von einschlägigen Verbänden als „Test“ der neuen Brandenburgischen Wolfsverordnung gewertet. Der entsprechende Antrag sei allerdings nun abgelehnt worden, teilte das Brandenburger Landesumweltamt heute mit. Die Begründung im Wortlaut:

„Managen statt massakrieren“: Vier Bundesländer einigen sich auf gemeinsames Wolfsmanagement

Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland wollen künftig im Wolfsmanagement zusammenarbeiten. Ein solches abgestimmtes Vorgehen sei – wie Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) am Montag in Stuttgart erläuterte – bundesweit einzigartig. „Wir betreten hier Neuland.“

Mecklenburg-Vorpommern: Verbleib des Lübtheener Rudels derzeit unklar

Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern (LM) informiert:

„Wolfsrudel teilen Territorien neu auf“

„Bei den in Mecklenburg-Vorpommern siedelnden Wolfsrudeln gibt es offenbar Veränderungen hinsichtlich der Aufteilung der Territorien. Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern zwei Wolfsrudel als dauerhaft ansässig nachgewiesen, und zwar in der Kalißer Heide und der Ueckermünder Heide.

„Kein verbessertes Zusammenleben von Wolf und Mensch, wenn geschossen wird“…

Zu diesem Schluss kommt Julia Koch diese Woche im Magazin „Der Spiegel“. Koch schreibt vom Wolf als „Geburt eines modernen Fabelwesens“, das aktuell besonders durch die niedersächsische CDU-Abgeordnete Silvia Breher, dem AFD-Abgeordneten Karsten Hilse und von „FDP-Mann“ Karlheinz Busen „im grauen Jägerjanker“ zur Gefahr heraufbeschworen werde, die bejagd werden müsse.

Ab heute: Sonderausstellung zum Thema Wolf im Emsland Moormuseum

Heute wird im Moormuseum in der emsländischen Gemeinde Geeste die Wanderausstellung „Der Wolf – ein Wildtier kehrt zurück“ eröffnet. Bis zum 13. Mai kann die aus dem Niedersächsischen Landesmuseum Hannover übernommene Ausstellung genutzt werden, die Lebensweise der Wölfe näher kennenzulernen, um zu verstehen, wie Schutz für und vor Wölfen sinnvoll gestaltet werden kann.