Munsteraner Wolfsrudel – Wolfsmonitor

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Kurtis Tötung „letztes Mittel“? – Staatsanwalt sieht keinen Anfangsverdacht für eine Strafverfolgung!

Es wirkt schon etwas seltsam, was der NDR da gestern veröffentlichte. (*1) Etwa 140 Strafanzeigen gingen demzufolge bei der Staatsanwaltschaft Hannover nach der Tötung des Wolfes MT6 („Kurti“) mit dem Vorwurf ein, das niedersächsische Umweltministerium habe das Tier zu Unrecht töten lassen und hätte stattdessen andere Maßnahmen finden müssen.

Und nun folgt ein Satz im NDR-Beitrag, der mir ein ungewolltes Schmunzeln ins Gesicht zauberte: „Die Staatsanwaltschaft Hannover prüfte die Anzeigen und fragte im Umweltministerium nach, ob es unumgänglich war, „Kurti“ abzuschießen.“

Wird umfangreiches Fotomaterial über frühe Menschenkontakte der Munsteraner Jungwölfe zurückgehalten?

Sollte tatsächlich stimmen (und da gibt es eigentlich kaum Zweifel), was NDR-Redakteurin Ulrike Kressel gestern in ihrem Artikel über das unter Verschluss gehaltene Fotomaterial aus dem Jahr 2014 – das Distanzlosigkeiten von Menschen gegenüber Wölfen des Munsteraner Rudels während ihres Heranwachsens zeigen soll – schreibt, liegt damit nun endlich ein nachvollziehbarer Grund für die spätere geringe Fluchtdistanz einiger Tiere genau dieses Rudels vor. (*1)

Denn die so „anerzogene“ Distanzlosigkeit dieser Wölfe Menschen und Hunden gegenüber mag am Ende vielleicht sogar dazu geführt haben, dass ein Jungwolf dieses Rudels, nämlich „Kurti“ (MT6), erschossen wurde, weil auch Umweltminister Wenzel zuletzt nicht mehr ausschließen wollte, dass es bei einer entsprechenden Nahbegegnung für einen Menschen gefährlich werden könnte.

Doch was nun?

„Entnahme“ des besenderten Wolfes wird vorbereitet

Wie die MK-Kreiszeitung gerade mitteilt, trifft das niedersächsische Umweltministerium Vorbereitungen, den besenderten Wolf aus dem Munsteraner Wolfsrudel zu „entnehmen“. Der Wolf, der am Montag ohne Scheu zu zeigen einer Spaziergängerin mit ihrem Kinderwagen und ihrem Hund, einem Rhodesian Ridgeback, in Breloh gefolgt sei, wird als „verhaltensauffällig“ eingestuft.

„Ich lasse alles Notwendige für die Entnahme vorbereiten“, wird Minister Stefan Wenzel (Grüne) aus dem Umweltausschuss des Landtags, der heute tagte, zitiert. Da die rechtlichen Rahmenbedingungen allerdings eine Prüfung milderer Maßnahmen vorsähen,

Bachelorarbeit gibt Einsicht in die Komplexität großräumiger Wolfsmonitoring – Vorhaben

Zur intensiveren Überwachung des Munsteraner Wolfsrudels, das in den letzten Monaten häufiger durch weniger scheue Wölfe aufgefallen ist, werden zurzeit zusätzliche Experten eingesetzt, um Ursachenforschung zu betreiben (Wolfsmonitor berichtete). Es handelt sich bei den genannten Experten wohl um erfahrene Biologinnen aus der Lausitz, wie mir auf Nachfrage mitgeteilt wurde.
Trotz der langjährigen fachlichen Expertise im Wolfsmonitoring stehen die Handelnden jedoch vor einer großen Herausforderung. Wer sich als Interessierter einmal von der Komplexität eines solchen Monitoring-Vorhabens überzeugen möchte, lese bitte die im Internet auf der Seite der Hochschule Neubrandenburg frei zugängliche Bachelorarbeit von Verena Schöler aus dem Jahr 2013.