Entnahme – Wolfsmonitor

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Die wichtigsten Antworten zum Rathenower Waschanlagen- Wolf

Wie sieht es eigentlich aktuell in Brandenburg aus? Dort wurde ein Wolf in der letzten Woche mehrfach im Stadtgebiet von Rathenow gesehen, unter anderem in einer Autowaschanlage. Nicht zuletzt aufgrund einer Nahbegegnung mit einer Schülerin wurde dieser Wolf als „verhaltensauffälliger Problemwolf“ eingestuft. (Wolfsmonitor berichtete, hier!) Eine letzte dokumentierte Sichtung des Wolfes stammt offenbar vom letzten Samstag.

„Entnahme“ in Rathenow? – Was steht im Wolfs-Managementplan für Brandenburg?

In der Klietzer Heide gibt es ein Wolfsrudel, das aufgrund seines Lebensraums auf dem Truppenübungsplatz Klietz eigentlich Sachsen-Anhalt „zugerechnet“ wird.

Von dort aus machte sich kürzlich ein Wolf des Rudels auf den Weg nach Brandenburg, genauer in das wenige Kilometer entfernte Rathenow, wo er als „Waschanlagen-Wolf“ bekannt wurde, weil er in einer Autowaschanlage gefilmt wurde.

MU-Info: Antworten zur Vergrämung

Heute, am 10. März, veröffentlichte das Niedersächsische Umweltministerium (MU) folgende zwei Antworten auf mündliche Anfragen von Abgeordneten zur Vergrämung (im Wortlaut):

A) Antwort auf die mündliche Anfrage: Inwieweit ist es wahrscheinlich, dass sich ein Wolf durch Vergrämungsmaßnahmen künftig dem Menschen gegenüber aggressiv und nicht scheu verhält?

Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat namens der Landesregierung auf eine mündliche Anfrage der Abgeordneten Hermann Grupe und Dr. Gero Hocker (FDP) geantwortet.

Eckhard Fuhr: „Derartige Petitionen erschweren das Management der Wölfe!“

„Ich halte die Unterschriftenaktionen gegen eine mögliche Tötung von Problemwölfen für dumm und schädlich. Damit macht man ein Wolfsmanagement, das nun einmal unterschiedliche Interessen berücksichtigen muss, nahezu unmöglich. Es ist da in der Petition davon die Rede, dass der Goldenstedter Wölfin kein „Unrecht“ geschehen dürfe und der Grundsatz „in dubio pro reo“ zu gelten habe.

Das sind völlig unangemessene Kategorien. Diese Denkweise macht mich sprachlos und bestärkt mich in der Vermutung, dass die größte Gefahr für die Akzeptanz der Wölfe von der Gemeinde ihrer Beschützer ausgeht.

Auch sachlich steht in der Petition neben einem Haufen Binsenwahrheiten auch eine Menge Unsinn. Die Litanei vom überall möglichen Herdenschutz gehört dazu.

Expertenurteil: Jungwolf „Kurti“ soll vergrämt werden!

Nach der gestrigen rund zweistündigen Sitzung einer Expertenrunde im niedersächsischen Umweltministerium kam man im Beisein von Staatssekretärin Almut Kottwitz einstimmig zu dem (erwarteten) Urteil: Der besenderte Jungwolf aus dem Munsteraner Rudel, von Wolfsfreunden liebevoll „Kurti“ genannt, soll vergrämt werden.

Eine andere Entscheidung, wie zum Beispiel die zuletzt diskutierte „Entnahme“, wäre aufgrund von artenschutzrechtlichen Erfordernissen eine Überraschung gewesen.

Allerdings sind noch einige Fragen, z.B. wer in Niedersachsen diesen Wolf vergrämen kann, bzw. will und welche bürokratischen Hürden (Tierversuchsantrag, etc.) bis dahin noch zu überwinden sind, offen.