Im Politikjargon wird nicht selten von der „Lufthoheit über den Stammtischen“ gesprochen. Damit ist die Aufmerksamkeit breiter Bevölkerungsschichten gemeint, deren Gewinn nach Ansicht von Kommunikationsexperten die politische Währung der heutigen Zeit ist. Medienprofis wissen das. Und sie wissen vor allem, dass dabei die effekterhaschende Schlagzeile das Mittel der Wahl ist und regelmäßig zur Steigerung der Auflage führt. In Zeiten, in denen aufgrund der Internetnutzung die Auflagen der Printmedien über alle Ressorts hinweg deutlich sinken, ist die auflagensteigende „Top-Schlagzeile“ für die Medienhäuser darum wichtiger denn je.
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Dichtung und Wahrheit – Wolfsattacke entpuppt sich als Jägerlatein!
Hätte er seine Kurzwaffe nicht dabei gehabt, wäre er jetzt vielleicht tot. So schätzte ein 55-jähriger Forstwirtschaftsmeister und Jäger in einem Interview mit der Zeitschrift „Jäger“ im April seine Lage ein, als in der Nacht zum Ostersonntag „bei bestem Mondlicht“ im Landkreis Lüneburg ein hechelnder Wolf in „gestrecktem Galopp“ auf ihn zustürmte. Der Jäger schoss in den Boden, das Tier flüchtete, beide blieben unverletzt. So die „Dichtung“. Die „Wahrheit“ scheint eine andere zu sein.
Wolfsmonitor – Zwischenfazit im Juli 2015
Die inhaltliche Grundlage dieses Blogs bilden 9 Thesen. Aufgereiht umfassen diese „Argumentationslinien“ rund 33 DIN-A-4-Seiten. Weil aber nicht jedem Besucher dieser Webseite zugemutet werden soll und kann, sich durch jeden Nebenaspekt zu wurschteln, habe ich mir vorgenommen, von Zeit zu Zeit ein Zwischenfazit zu ziehen. Im April 2015 wurde mit der Ausarbeitung der Thesen begonnen, heute, Anfang Juli 2015, möchte ich dem Leser eine erste kurze Zusammenfassung anbieten.
Bedingungen zur Akzeptanz von Wölfen – These 3
These 3: Wir brauchen ein integrierendes Managementkonzept, das sich an den gemeinsamen Interessen aller Bevölkerungsgruppen und besonders Betroffenen ausrichtet. Es sollte insbesondere auch ängstliche Menschen berücksichtigen.
Bedingungen zur Akzeptanz des Wolfes
„Allerdings war uns klar, dass die besten Gesetze nichts nutzen würden, wenn die einheimische Bevölkerung den Wolf nicht als Mitbewohner ihres Gebietes akzeptierte. Daher mussten wir auch die Einstellung der Menschen im Wolfsgebiet erkunden und herauszufinden suchen, unter welchen Bedingungen sie den Wolf zu akzeptieren bereit wären.“
Diese Zeilen schrieb Erik Zimen, als er gemeinsam mit Luigi Boitani, dem heutigen Vorsitzenden der „Large Carnivore Initiative“ und der Wolf Specialist Group der IUCN, Anfang der 70 `er Jahre des letzten Jahrhunderts für den WWF ein Forschungsprojekt an freilebenden Wölfen in den italienischen Abruzzen durchführte. Nachzulesen sind die Sätze auf der Seite 376 in seinem vielbeachteten Buch „Der Wolf“, das 1990 erschien.