Martin Bäumer – Seite 2 – Wolfsmonitor

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Das Wolfssüppchen der Konservativen

Mit allerhand Phantasie und Mut zur Faktenlücke verkündete nun die CDU-Fraktion des Landtags in Niedersachsen über ihren umweltpolitischen Sprecher, Martin Bäumer, pünktlich zum Ende des „amtlichen“ Wolfsjahres das Erreichen des „günstigen Erhaltungszustandes“ der ZEP-Wölfe (ZEP = zentraleuropäische Tieflandpopulation). Zumindest schon mal für die vier Bundesländer Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, was an sich schon hochgradig hanebüchen ist.

„Über soviel Inkompetenz kann man nur den Kopf schütteln.“

„Wenn Herr Lies sagt, dass sich die Wolfspopulation viel dynamischer entwickelt als gedacht, dann zeigt er damit nur, dass er sich in der Entwicklung von Wildtierpopulationen nicht besonders gut auskennt“, schreibt Dr. Jutta Weinmann aus Wardenburg in einem gerade auf NWZ-Online veröffentlichten Leserbrief.

Wölfe „konsequent töten“?

Ein guter Freund von mir pflegt hin und wieder zu sagen: „Jeder steht für etwas.“ Wofür Martin Bäumer als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in Niedersachsen neben seinem Politikerjob offensichtlich auch noch steht, machte er nun deutlich. „In Deutschland leben zurzeit 1.000 Wölfe, 2022 werden es über 4.000 und 2030 über 40.000 Wölfe sein.“ Dieser jährliche Zuwachs von rund 30%, so Bäumer, wird es notwendig machen, auch in Niedersachsen Wölfe „konsequent zu töten“.

Niedersachsen: Empfohlene wolfsabweisende Schutzmaßnahmen bieten in der Regel guten Schutz

Der Umstand, dass der 100%ige Schutz von Nutztieren vor dem Wolf durch die empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen nicht garantiert werden kann, veranlasst einige Wolfskritiker immer wieder zu der populistischen und irrigen Behauptung, Herdenschutzmaßnahmen könne man sich ersparen, weil es wirksamer sei, Wölfe zu „regulieren“.