„Geschmacklos“, ist noch eine der harmloseren Reaktionen im Netz auf ein Präparat, das den ersten mit offizieller Genehmigung getöteten Wolf Deutschlands, „MT6“ (besser bekannt als „Kurti), ab morgen in einer Sonderausstellung im Landesmuseum Hannover zeigt.
Schürt das „Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement“ unnötig Ängste?
Sie dienten in jüngster Zeit nicht selten als Kulisse bei den sogenannten „Mahnfeuern“. Großrahmige Wolfsplakate, auf denen neben einem Wolf ein kleines Herz zu sehen ist, das wohl andeuten soll, dass der Besitzer dieses Plakats Weidetiere liebt. Die Mimik des Wolfes auf dem Motiv lässt erwartungsgemäß nicht gerade auf ein Kuscheltier schließen…
3 Antworten von Ludger Schomaker, NABU-Vorsitzender in Barnstorf
Ludger Schomaker, gelernter Landwirt und Umweltschutztechniker, ist NABU- Vorsitzender in Barnstorf, der Region also, in der die weithin bekannte Goldenstedter Wölfin (auch als Barnstorfer Wolfsfähe bekannt) heimisch ist. Die Wölfin erlangte überregionale Bekanntheit, weil sie für zahlreiche Übergriffe auf Nutztiere verantwortlich gemacht wurde und weil über 70.000 Teilnehmer einer Petition sich – trotz dieser Übergriffe – für die Wölfin und einen verbesserten Herdenschutz in der Region Vechta aussprachen.
Emsland wieder Wolfsland
Er war offenbar nie so ganz verschwunden, der Wolf im Emsland. Nachdem im Jahr 2013 eine Wolfsfähe auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienstelle 91 (WTD 91) in Meppen, einem Militärgelände, das mit einer Fläche von rund 200 Quadratkilometern den größten instrumentierten Schießplatz Westeuropas darstellt, von einer Fotofalle fotografiert und ein Jahr später eine weitere Fähe im südlichen Emsland nachgewiesen wurde, sorgte Wanderwolf „Kurt“, der Wurfbruder des später getöteten Wolfes „Kurti“ (MT6), im März 2015 für Aufsehen in dem niedersächsischen Landkreis, als er auf seinen Abstecher in die Niederlande die Region zwischen Lingen und Meppen durchquerte.