Deutscher Bauernverband – Seite 3 – Wolfsmonitor

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3 Antworten von Ralph Schräder

Ralph Schräder (50) ist seit 2011 Vorsitzender der Jägerschaft Wolfsburg. Das Gebiet der Jägerschaft erstreckt sich über etwa 20.403 Hektar und gliedert sich in 18 gemeinschaftliche Jagbezirke, sechs Eigenjagdbezirke und drei Reviere der Niedersächsischen Landesforsten. Wolfsmonitor lernte Ralph Schräder auf der Internationalen Wolfskonferenz des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) in Wolfsburg im September 2015 kennen und bat ihn um ein Interview.

WOLFSMONITOR: Herr Schräder, Der Deutsche Jagdverband (DJV) verabschiedete kürzlich ein Positionspapier, indem er fordert, den Schutzstatus des Wolfes zu lockern. Auf der Wolfskonferenz nun, entgegnete der DJV-Geschäftsführer, Andreas Leppmann, auf die Frage, wie viele Jäger seines Verbandes eigentlich an einer Jagd auf den Wolf interessiert wären, er könne die Frage nicht beantworten, eine Mitgliederbefragung solle das demnächst klären. Nach dem Vortrag Leppmanns auf der Konferenz hatte man als Zuschauer den Eindruck, dass gerade die Jäger im Publikum seinen Äußerungen nicht so recht folgen wollten. Wie ist Ihrer Erfahrung nach das Verhältnis zwischen Verbandsspitze und Basis in der Jägerschaft?

Herdenschutz durch Wolfsabschüsse?

Was zahlreiche Wildtierbiologen und Wolfsforscher bereits seit langem vermuten, weist nunmehr eine amerikanische Studie mit Daten aus 25 Forschungsjahren nach: Der Abschuss einzelner Wölfe führt zu deutlich erhöhten Nutztierrissen.


Das beschreibt ein Artikel der Autorin Cornelia Dick-Pfaff auf der Webseite „Wissenschaft aktuell“, der im Ergebnis zeigt, dass – wenn auch nur ein einziger Wolf getötet wird – im Folgejahr bis zu sechs Prozent mehr Nutztierrisse zu verzeichnen sind.

Schießen? Sofort Schießen?

In den sozialen Medien sorgte am Wochenende ein in der „taz“* unter der Überschrift „Schießen! Sofort Schießen!“ veröffentlichtes Interview mit dem Geschäftsführer des Bauernbundes in Brandenburg für Aufregung (hier der Link).


Kommentar:


Reinhard Jung ist Medienprofi. So sollte man meinen. Ein Blick auf seine Webseite offenbart zumindest, dass er bereits über einige Erfahrungen in diesem Metier verfügt (hier der Link). Trotzdem lässt er den Leser eher erraten, ob er dieses Interview als „Privatperson“ oder als Geschäftsführer des „Bauernbundes Brandenburg“, der sich übrigens als „christlich, konservativ und heimatverbunden bezeichnet und rund 400 bäuerliche Familienbetriebe repräsentiert, gegeben hat. Der Interviewte klingt, als gebe er seine persönliche Meinung von sich, das Interview selbst wird jedoch unter der Überschrift seines Verbandes veröffentlicht.


Bedenklicher sind jedoch die Inhalte, die dieser Funktionär absondert.