Hintergründe – Seite 28 – Wolfsmonitor

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Wird den Jägern in Niedersachsen das Wolfsmonitoring entzogen?

Plant die Landesregierung in Niedersachsen, der dortigen Jägerschaft das Wolfsmonitoring zu entziehen? Ein Interview in der Printversion der Februarausgabe des Magazins „Jäger“ mit dem umweltpolitischen Sprecher der FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag, Dr. Gero Hocker, lässt darauf schließen.

Auf die Frage des Jägermagazins, wie das Wolfsmanagement verbessert werden kann, antwortete Hocker:

„Ein Wolfsmanagement kann in Niedersachsen nur gelingen, wenn Beteiligte und betroffene Gruppen ernsthaft einbezogen werden. Gerade in Niedersachsen  hat die Landesregierung bei Fragen des Wolfs und bei der Hilfe für Geschädigte viel zu lange gezögert und sich führungsschwach gezeigt. Überboten wird dies nur noch von Plänen der Landesregierung, den Jägern das Wolfsmonitoring zu Gunsten von Naturschutzverbänden zu entziehen“…

um später zu ergänzen:

WWF und Pro Natura kritisieren neues Wolfskonzept in der Schweiz

In der Schweiz wurden kürzlich die „Konzepte Wolf und Luchs Schweiz“ aufgrund der im Juli 2015 geänderten Regelungen in der eidgenössischen Jagdverordnung angepasst. Ziel beider Konzepte ist die Festlegung der Rahmenbedingungen für den Umgang mit den wachsenden Beständen an großen Beutegreifern in der Schweiz.

Die Änderungen, die am 19. Januar 2016 vom Bundesamt für Umwelt „BAFU“ in Kraft gesetzt wurden, sollen vornehmlich dazu dienen, den Wildtierschutz und die berechtigten Anliegen der Bevölkerung zu berücksichtigen sowie

Widerstand gegen Wolfsabschüsse in der Schweiz

Obwohl erst im Sommer im Tessin ein zweites Wolfsrudel in der Schweiz bestätigt wurde, sollen jetzt bereits zwei Jungwölfe aus dem Calanda-Rudel, das in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge Nachwuchs zu verzeichnen hatte, abgeschossen werden. Nachdem die Kantone St. Gallen und Graubünden die Abschüsse Ende November beantragt hatten, bewilligte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) nun dieses Vorgehen mit der Begründung, die übrigen Tiere sollen dadurch „scheuer werden“.

Doch gegen die Abschusspläne gibt es Widerstand. Nicht nur die Organisationen WWF und Pro Natura kritisieren die Bafu-Pläne, auch die „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“ äußert sich dazu. Präsident David Gerke (Foto), selbst Schafhirte und Jäger, nahm am 21. Dezember in einer Pressemeldung wie folgt Stellung dazu:

Das Management „auffälliger Wölfe“ – ein Beispiel!

Wie geht man professionell mit sogenannten „verhaltensauffälligen Wölfen“ um? Ein Ablaufplan aus dem Yellowstone National-Park, den ich einmal frei übersetzt habe (*1), soll eine beispielhafte Antwort auf diese Frage bieten:


Das Management habituierter Wölfe im Yellowstone National Park, nach D.W. Smith, YNP 2003
Das Management habituierter Wölfe im Yellowstone National Park, nach D.W. Smith, YNP 2003

Bereits häufiger

Serie (Teil 1): Wolfsbedingte Reibungspunkte – Der Konfliktkreis

Die Rückkehr der Wölfe verläuft erwartungsgemäß nicht ohne Konflikte. Diese sind dort gegenwärtig, wo Erwartungshaltungen endtäuscht oder Interessen konkret berührt werden. Das überrascht nicht weiter, da nahezu alle Menschen eine mentale „Einstellung“ zu den Wölfen haben. Diese Einstellung weist üblicherweise die Funktion auf, Orientierung zu geben, um folglich Dinge richtig einzuschätzen, damit man sich mit ihnen identifizieren oder sie ablehnen kann.


Dieser Orientierungsfunktion entspringen demnach viele Vorurteile aber auch allerhand individuelle Sympathien oder Antipathien. Unsere Grundeinstellung zum Wolf kann dennoch im Nachhinein durch Informationen positiv oder negativ beeinflusst und verändert werden, je nachdem welche Berührungspunkte wir zu Wölfen haben oder eben auch nicht haben. Damit wird nachvollziehbar, warum beispielsweise Schäfer und andere Nutztierhalter eine grundsätzlich andere Einstellung den Wölfen gegenüber zeigen als wir „Ottonormalverbraucher“, denn sie leben tagein und tagaus mit der Gefahr, liebgewordene Tiere an die Wölfe zu verlieren.

Konfliktkreis des Wolfsmanagements


Das aufgezeigte Spannungsfeld ist allerdings nicht das einzige, über das gegenwärtig im Wolfsmanagement in Deutschland viel geschrieben und diskutiert wird.

Neue Regeln im Herdenschutz ab heute wirksam!

Seit dem 26. November letzten Jahres gilt die „Richtlinie Wolf“ in Niedersachsen. Mit ihrem Inkrafttreten wurde den Haltern von Ziegen, Schafen und Gehegewild (in der Regel Damwild) ein Kalenderjahr eingeräumt, um einen entsprechenden wolfsabweisenden „Grundschutz“ vor Wolfsübergriffen in den Landkreisen, die zur „Förderkulisse Herdenschutz“ gehören, herzustellen.

Diese Präventionsmaßnahmen wurden vom Land bis zu 80 % gefördert. Das bleibt auch in Zukunft so. Geändert hat sich mit dem heutigen Tag die Verfahrensweise im Schadensfall. Wurde bis zum heutigen Tag kein Grundschutz geschaffen, erhalten die Tierhalter in den Landkreisen, die bereits seit dem 26.11.2014 zur Förderkulisse gehören, keine Schadensausgleichzahlungen mehr. Diese Schadensersatzgelder sind freiwillige Leistungen des Landes, sogenannte Billigkeitsleistungen, auf die grundsätzlich