Auf dem Gemeindegebiet von Bad Ragaz im Sarganserland (Kanton St. Gallen/ Schweiz) wurde gestern von der Wildhut ein Wolf erlegt. Das Tier war am Vorderlauf verletzt und hielt sich bereits seit Weihnachten auch in der Nähe von Siedlungen und Häusern auf. Dort wurde es mehrfach gesehen und gemeldet. (*1)
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WWF und Pro Natura kritisieren neues Wolfskonzept in der Schweiz
In der Schweiz wurden kürzlich die „Konzepte Wolf und Luchs Schweiz“ aufgrund der im Juli 2015 geänderten Regelungen in der eidgenössischen Jagdverordnung angepasst. Ziel beider Konzepte ist die Festlegung der Rahmenbedingungen für den Umgang mit den wachsenden Beständen an großen Beutegreifern in der Schweiz.
Die Änderungen, die am 19. Januar 2016 vom Bundesamt für Umwelt „BAFU“ in Kraft gesetzt wurden, sollen vornehmlich dazu dienen, den Wildtierschutz und die berechtigten Anliegen der Bevölkerung zu berücksichtigen sowie
3 Antworten von David Gerke
David Gerke (30), Schafhirte und Jäger aus Zuchwil in der Schweiz, ist Präsident der „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“, die sich als „politische Stimme der Großraubtiere “versteht (*1). Der Verein, der nach einem Besuch von Wolfsinteressierten beim weltweit bekannten Wolfsforscher Erich Klinghammer in den USA im Jahr 1997 gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, Hintergrundinformationen über das Verhalten, die Vorkommen und die Ökologie des Wolfes in der Schweiz zugänglich zu machen. Die GWS arbeitet dabei eng mit zahlreichen Fachleuten und den Medien zusammen. So ist es dem Verein möglich, wissenschaftlich fundiertes Know-how zu veröffentlichen.
Ende Dezember 2015 stimmte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in der Schweiz dem Gesuch der Kantone St. Gallen und Graubünden um Abschussbewilligung von zwei Jungwölfen aus dem Calandarudel – einem von insgesamt zwei Wolfsrudeln in der Schweiz – zu. Begründet wurde dies
Widerstand gegen Wolfsabschüsse in der Schweiz
Obwohl erst im Sommer im Tessin ein zweites Wolfsrudel in der Schweiz bestätigt wurde, sollen jetzt bereits zwei Jungwölfe aus dem Calanda-Rudel, das in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge Nachwuchs zu verzeichnen hatte, abgeschossen werden. Nachdem die Kantone St. Gallen und Graubünden die Abschüsse Ende November beantragt hatten, bewilligte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) nun dieses Vorgehen mit der Begründung, die übrigen Tiere sollen dadurch „scheuer werden“.
Doch gegen die Abschusspläne gibt es Widerstand. Nicht nur die Organisationen WWF und Pro Natura kritisieren die Bafu-Pläne, auch die „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“ äußert sich dazu. Präsident David Gerke (Foto), selbst Schafhirte und Jäger, nahm am 21. Dezember in einer Pressemeldung wie folgt Stellung dazu: