„Ein Elektrozaun muss im Wolfsgebiet – auch wenn er nicht benutzt wird – ständig unter Strom stehen. Und erst, wenn der nicht mehr ausreicht, kommen die Nachtpferche und die Hirten zum Einsatz“, so Max A.E. Rossberg von der European Wilderness Society in dem Beitrag „Vom Umgang mit Wölfen“ auf „Radio FRO 105,0.
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Wolfsrisse in Goldenstedt als Chance begreifen!
Bei Goldenstedt im niedersächsischen Landkreis Vechta wurden in kurzen Zeitabständen trotz guter Herdenschutzmaßnahmen mehrere wertvolle Schafe scheinbar von einer Wölfin gerissen. Selbst ein 140 cm hoher Elektrozaun konnte die Wölfin nicht davon abhalten, zu den Schafen vorzudringen. Das ist bedauerlich, nicht nur deshalb, weil der Schäfer Tino Barth bisher als vorbildliches Beispiel für den Einsatz von Herdenschutzmaßnahmen galt und weil er augenscheinlich alle notwendigen und vom Ministerium geforderten Maßnahmen zum Schutz seiner Schafherden umsetzte.
Der erneute Riss eines Schafes aus seiner Herde führte nun – einer Pressemeldungen zufolge (*1) zu einem Medien- und „Experten“-Auflauf. Ganze 5 Kamerateams, der Leiter des Wolfscenters Dörverden Frank Fass und der CDU-Landtagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann waren vor Ort, um die Sache selbst in Augenschein zu nehmen. Das Ergebnis: Der „rissauffällige“ Wolf muss weg, wenn er „mit der Tierhaltung nicht verträglich ist“. Frank Fass wird zitiert: „Ich würde die Wölfin opfern“.
Reinhold Beckmann und der Wolf – eine Nachlese
Das war er nun. Der Abschluss einer Wochenendtrilogie in den Medien zum Thema Wolf. Nach einem in der Rubrik „Politik“ veröffentlichten einseitigen Bericht mit der Überschrift „Edle Bestien“ in der Welt am Sonntag (WamS) und einer N24 – Reportage am selben Tag (Wolfsmonitor berichtete) widmete sich nun Reinhold Beckmann gestern 45 Minuten lang zur „Primetime“ in der ARD dem Thema Wolf und stellte die Frage: „Gehört der Wolf nach Deutschland?“
Soviel vorweg: Die Frage wurde nicht klar beantwortet. Auch der von mir erwartete und bereits auf der Internetseite der ARD begonnene Schlagabtausch zwischen Reinhold Jung und Ulrich Wotschikowsky wurde nicht fortgesetzt, sondern sollte wohl allein zur Einstimmung auf die Sendung dienen. Schade irgendwie!
Stattdessen sehen wir einen Reinhold Beckmann, der sich – wie wohl zurzeit sehr viele verunsicherte Mitbürger- die Frage stellt, warum Wölfe in Deutschland trotz hoher Strafandrohung illegal erschossen werden.
Bürgerstiftung fördert Wolfsbetreuer
Die im März 2011 in Schleswig-Holstein gegründete Bürgerstiftung „Natur im Norden“ (NANO), die sich die Unterstützung gesellschaftlicher Naturschutzaufgaben jenseits staatlicher Institutionen und Zuständigkeiten zur Aufgabe gemacht hat, stellte nun einen von privaten Spendern ins Leben gerufenen „Wolfsbetreuerfonds“ vor. Mit dem Geld soll die Arbeit der geschulten ehrenamtlichen Wolfsbetreuer in Schleswig Holstein unterstützt werden, deren Aufgabe darin gesehen wird, Land- und Viehwirte vor Übergriffen durch Wölfe auf ihre Haus- und Nutztiere zu schützen und besorgte Menschen aufzuklären.
Eines der ersten Förderprojekte des Fonds soll die Ausbildung von „Wolfsspürhunden“ sein. Sie sollen in Zukunft dabei helfen, die Konflikte zwischen Wölfen und Viehhaltern schneller und besser zu lösen.