GWS – Seite 2 – Wolfsmonitor

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„Gruppe Wolf Schweiz“ zum Abschuss eines Jungwolfs: „Löst nicht einen einzigen Konflikt!“

Erst am Mittwoch bewilligte der Kanton Wallis mit der Zustimmung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) den Abschuss eines Jungwolfs in der Augstbordregion. Bereits in der Nacht zum Donnerstag, also kaum einen Tag nach der Anordnung, wurde bekannt, dass ein weiblicher Jungwolf in den Schattenbergen erlegt wurde.

Schweiz: Wolf erschossen, nachdem er rund 50 Schafe riss

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (27. auf 28. Juli 2016) wurde ein Wolf, der sich in den letzten zwei Monaten im Kanton Uri herumtrieb und dabei ungefähr 50 Schafe riss, aufgrund einer Abschussverfügung von der Wildhut und beauftragten Jägern erschossen.

Bei dem erlegten Wolf handelt es sich um ein männliches Tier italienischer Abstammung, der nach DNS-Analysen die Bezeichnung „M68“ erhielt. Der Wolfsrüde war vor den Zwischenfällen in Uri noch nie in der Schweiz nachgewiesen worden.

Jetzt „nur“ noch ein Calanda-Jungwolf auf der offiziellen Abschussliste

Nach dem illegalen Abschuss eines Jungwolfes im Kanton Graubünden dürfen die zuständigen Jagdbehörden bis Ende März jetzt „nur“ noch einen anstatt zwei Jungwölfe des Calanda-Rudels töten. Das Kontingent wurde auf ein Tier reduziert, nachdem Unbekannte einen Wolf, dessen Kadaver im Oberengadin unter einer Brücke gefunden wurde, illegal mit Schrot erschossen hatten. Die Behörden vermuten, dass der erschossene Jungwolf aus dem Calanda-Rudel stammt.

Die umstrittene Abschussbewilligung wurde Ende des Jahres 2015 unter dem Widerstand der Naturschutzverbände erteilt und ist bis Ende März – also noch knapp zwei Wochen – gültig.

Schweiz: Zweiter illegaler Wolfsabschuss in wenigen Tagen

Im Schweizer Kanton Graubünden wurde ein etwa einjähriger Wolf mit Schrot erschossen. Der Kadaver wurde unter einer Straßenbrücke in der Gemeinde Sils gefunden.

Bei dem von Waldarbeitern am Dienstag entdeckten Tier handle es sich nach bisherigen Erkenntnissen um einen im letzten Jahr geborenen Wolfsrüden, teilte das Amt für Jagd und Fischerei in Bünden nun mit.

Es sei davon auszugehen,

3 Antworten von David Gerke

David Gerke (30), Schafhirte und Jäger aus Zuchwil in der Schweiz, ist Präsident der „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“, die sich als „politische Stimme der Großraubtiere “versteht (*1). Der Verein, der nach einem Besuch von Wolfsinteressierten beim weltweit bekannten Wolfsforscher Erich Klinghammer in den USA im Jahr 1997 gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, Hintergrundinformationen über das Verhalten, die Vorkommen und die Ökologie des Wolfes in der Schweiz zugänglich zu machen. Die GWS arbeitet dabei eng mit zahlreichen Fachleuten und den Medien zusammen. So ist es dem Verein möglich, wissenschaftlich fundiertes Know-how zu veröffentlichen.

Ende Dezember 2015 stimmte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in der Schweiz dem Gesuch der Kantone St. Gallen und Graubünden um Abschussbewilligung von zwei Jungwölfen aus dem Calandarudel – einem von insgesamt zwei Wolfsrudeln in der Schweiz – zu. Begründet wurde dies

Widerstand gegen Wolfsabschüsse in der Schweiz

Obwohl erst im Sommer im Tessin ein zweites Wolfsrudel in der Schweiz bestätigt wurde, sollen jetzt bereits zwei Jungwölfe aus dem Calanda-Rudel, das in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge Nachwuchs zu verzeichnen hatte, abgeschossen werden. Nachdem die Kantone St. Gallen und Graubünden die Abschüsse Ende November beantragt hatten, bewilligte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) nun dieses Vorgehen mit der Begründung, die übrigen Tiere sollen dadurch „scheuer werden“.

Doch gegen die Abschusspläne gibt es Widerstand. Nicht nur die Organisationen WWF und Pro Natura kritisieren die Bafu-Pläne, auch die „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“ äußert sich dazu. Präsident David Gerke (Foto), selbst Schafhirte und Jäger, nahm am 21. Dezember in einer Pressemeldung wie folgt Stellung dazu: