Knut Kucznik – Seite 2 – Wolfsmonitor

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Der „weiße Fleck“ des Vorzeigeschäfers

Deutlicher lässt sich ein Dilemma kaum demonstrieren. Wendelin Schmücker aus Winsen (Luhe), ein landauf, landab gegen den Wolf demonstrierender Schäfer, schreibt einen Leserbrief, mit dem er eine breite Öffentlichkeit darüber in Kenntnis setzt, dass er sich mit Herdenschutzhunden offenbar überhaupt nicht auskennt. (*1)

Anti-Wolfs-Tiraden in Südergellersen nach drei Übergriffen in nur einer Woche!

Handelt es sich um ein weiteres „Lehrstück“ der Wolfsrückkehr? Sowohl der Betroffene selbst als auch der Vorsitzende eines Schafzuchtverbandes sehen sich nach dem dritten Übergriff auf eine Schafherde innerhalb von nur einer Woche in Südergellersen veranlasst, Anti-Wolfs-Tiraden zu äußern.

Von einem „Lehrstück“ ist auszugehen. Und es ist vordergründig wohl auch der nachvollziehbaren Verzweiflung des Schäfers Gerd Jahnke geschuldet, wenn er sich zu solch unüberlegten Aussagen wie die, dass der Wolf ins Jagdrecht gehöre, hinreißen ließ.

„Wild und Hund“- Beitrag über die Wolfstagung in Loccum

Leider verpasste Wild und Hund-Redakteur Markus Hölzel wesentliche Teile der Loccum-Tagung, da er offensichtlich nicht die gesamten drei Tage dabei sein konnte. Deshalb frage ich mich: Wäre seine Bilanz ansonsten etwas anders ausfallen?

Denn kein Geringerer als der Vorsitzende des Schafzuchtverbandes Berlin-Brandenburg, Knut Kucznik, erteilte am zweiten Tag der Veranstaltung den Worten, man müsse die Weidetierhaltung wegen der Wölfe aufgeben, eine deutliche Absage.

Brandenburg sieht sich auf verhaltensauffällige Problemwölfe vorbereitet

Die Wolfs- und Herdenschutzmaßnahmen und -instrumente in Brandenburg werden ausgeweitet, heißt es in einer Pressemeldung des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburgs (MLUL) vom vergangenen Freitag (hier im Wortlaut):

„Prävention und Schadensausgleich bei Wolfsübergriffen“

Vogelsänger: Prävention und Schadensausgleich bei Wolfsübergriffen werden neu ausgerichtet

Brandenburg: Förderung für Weidetierhalter – Hunde gegen Wolfsübergriffe

Das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MLUL) informiert im Rahmen seiner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit heutiger Meldung (PM-Auszug, im Wortlaut  – *1):

„Gut behütet: Weidetierhalter erhalten Unterstützung für Herdenschutzhunde im Einsatz gegen Wolfsangriffe“

„Altlandsberg Eine lang gehegter Wunsch Brandenburger Weidetierhalter kann ab Montag (13. Juni) in Erfüllung gehen:

Bilanz – Wölfe töteten bisher 400 Nutztiere in Niedersachsen

Ein „rasender Reporter“ der Neuen Osnabrücker Zeitung (so steht es in seinem Kurzportrait) zog jetzt im zehnten Jahr ihrer Rückkehr nach Niedersachsen eine Zwischenbilanz über die dortigen Wölfe.

Die entsprechende Überschrift lautet: „Zahl der Risse 2015 verdoppelt – Wölfe töteten seit Rückkehr 400 Nutztiere in Niedersachsen“. (*1)

Erste Wölfe gab es dort schon im Jahr 2007, das macht somit rechnerisch durchschnittliche 40 von Wölfen gerissene Nutztiere pro Jahr in Gesamtniedersachsen!