Jagdrecht – Seite 4 – Wolfsmonitor

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Wolfsmonitor-Wochenrückblick, 5. bis 10. Dezember 2016

Einige Leserinnen und Leser werden es sicher bemerkt haben. Ich versuche gerade, ein „Nachrichten-Format“ für Wolfsmonitor zu entwickeln. Ich glaube, dass solch ein Kurzüberblick für einige Leser eine Hilfe sein kann, besonders, wenn sie keine Social-Media nutzen.

„Wild und Hund“- Beitrag über die Wolfstagung in Loccum

Leider verpasste Wild und Hund-Redakteur Markus Hölzel wesentliche Teile der Loccum-Tagung, da er offensichtlich nicht die gesamten drei Tage dabei sein konnte. Deshalb frage ich mich: Wäre seine Bilanz ansonsten etwas anders ausfallen?

Denn kein Geringerer als der Vorsitzende des Schafzuchtverbandes Berlin-Brandenburg, Knut Kucznik, erteilte am zweiten Tag der Veranstaltung den Worten, man müsse die Weidetierhaltung wegen der Wölfe aufgeben, eine deutliche Absage.

(K)Ein Platz für Wölfe in Niedersachsen? – 3 tägige Fachtagung in Loccum

Was passiert eigentlich, wenn man etwa 70 Nutztierhalter, Jäger, Naturschützer, Wissenschaftler, Schäfer, Wolfsberater, Bauern und Wolfsexperten mit einigen für das Wolfsmanagement verantwortlichen Personen drei Tage lang an einem Ort versammelt, der seit Jahrzehnten dafür bekannt ist, dass dort bereits viele gesellschaftlich umstrittene Themen zu lösbaren Kompromissen geführt wurden?

Richtig, es finden sich tatsächlich Lösungsansätze, die realistisch erscheinen! Darüber hinaus dürfte sich an diesem Wochenende bei vielen Teilnehmern trotz der verschiedenen Interessenlagen das Gefühl entwickelt haben, beim Wolf nicht vor einer unlösbaren Aufgabe zu stehen!

Jägerlatein aus der Oberlausitz

Nicht totzukriegen sind Plattitüden, wie Reinhard Mrosko und der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Bautzen, Lothar Jentschel, sie nun der Bild-Zeitung gegenüber äußerten.

Wölfe hätten den Forst in der Oberlausitz leergefegt. (hier!)

Beide sind deshalb ein gutes Beispiel dafür, warum man die zurückkehrenden großen Beutegreifer besser nicht in die Obhut des Jagdrechtes stellen sollte. Denn ein Abitur – das beweisen beide – scheint kein Garant für das Verstehen tieferer wildbiologischer Zusammenhänge zu sein. Zumindest nicht, wenn das Abitur grün ist.

Jagd auf Wölfe nur eine Frage der Zeit?

Offen wollte er sich nicht mit den Wolfsfreunden anlegen und deshalb hielt sich Lüchow-Dannenbergs Kreisjägermeister Gebhard Schüssler beim Thema Wolf bedeckt, als er der Jägerschaft den letztjährigen Streckenbericht präsentierte.

Gleichzeitig zeigte er dabei ein Bild eines Muffel-Widders. Daneben stand „Ich muss gehen – der Wolf kommt“.

Schüssler hielt sich also bedeckt. Aus Furcht vor einem möglichen Proteststurm der Wolfsfreunde, heißt es. Oder sogar Schlimmeres.

„Klatsche“ für FDP-Politiker Hocker!

Das dürfte er am Ende wohl als persönliche „Klatsche“ empfunden haben. Gemeint ist der niedersächsische FDP-Politiker Dr. Gero Hocker, dessen Fraktion im Landtag den Antrag stellte, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Neben der SPD und den Grünen lehnte gestern jedoch am Ende sogar die CDU-Fraktion diesen Antrag ab.

Hockers Argumentation – sollte sie tatsächlich so vorgebracht worden sein, wie die „Weserbergland-Nachrichten“ sie beschreibt – ist an Unlogik zudem kaum zu überbieten.