Wolf – Seite 127 – Wolfsmonitor

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Niedersachsen: „Wir brauchen den Wolf hier nicht!“

„Hunderte dieser Raubtiere durchstreifen inzwischen Norddeutschland.“ Gemeint sind Wölfe. Diese Worte stammen allerdings nicht aus einem Bericht des offiziellen Wolfsmonitorings, nein, der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Verden, Wilhelm Hogrefe, veröffentlichte sie gestern auf der Webseite seiner Partei. Dort ist auch zu lesen ist, dass sie eine „moderne Mitmachpartei“ sei. (*1)

Mitmachen kann man im Landkreis Verden demnächst in der Tat. Bei einer Petition an den niedersächsischen Landtag, die nach Pfingsten beginnen soll.

Wolfsnachweis in Rheinland-Pfalz

Nachdem im Jahr 2012 im Westerwald ein Wolf erstmals nach über 100 Jahren nachgewiesen und später von einem Jäger bei Bad Honnef erschossen wurde, bestätigte das Senckenberg Institut für Wildtiergenetik nach einer DNA-Analyse nun, dass am 24. April mehrere Damwild-Tiere bei Dierdorf (Landkreis Neuwied) von einem Wolf mit nordosteuropäischer Abstammung gerissen wurden.

Damit stehe fest, dass der Wolf erneut nach Rheinland-Pfalz zurückgekehrt sei, teilte nach Informationen des „General Anzeigers“ Umweltministerin Ulrike Höfken am Mittwoch mit (*1).

Zwei Schäfer im Portrait: Einer lamentiert, einer handelt…

Die Journalisten Jürgen Ackmann und Harald Preuin arbeiten bei der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Beide haben kürzlich in verschiedenen Lokalteilen der NOZ Portraits über Schäfer veröffentlicht, jedoch mit völlig unterschiedlichem Tenor.

Der eine Schäfer, Josef Uhlen (60), ist im Osnabrücker Land tätig und wird von Preuin mit dem biblischen Bild des „guten Hirten“ beschrieben. Uhlen fürchtet sich jedoch neuerdings vor dem Wolf, der bereits 20 km von seinen Weideplätzen entfernt gesehen wurde.

Nordrhein-westfälische FDP ignoriert Realitäten in anderen Bundesländern!

Im jüngsten Antrag der nordrhein-westfälischen FDP-Landtagsfraktion vom 3. Mai (namentlich unterzeichnet von Christian Lindner, Christof Rasche, Karlheinz Busen und Henning Höne), wird gefordert, die Möglichkeiten des Jagdrechts bei der Wiedereinwanderung des Wolfes zu nutzen und Verbreitungsgebiete für Wölfe auszuweisen. 

Auf Deutsch: Der Wolf soll nach Ansicht der NRW-FDP ins dortige Landesjagdrecht! Auf Beobachter des Wolfgeschehens in Deutschland wirkt dieser Antrag allerdings auf den ersten Blick wie ein klassisches „Eigentor“ der FDP.

Hessen: „Schnelle Eingreiftruppe“ gegründet

Nachdem einzelne Wölfe Anfang letzten Jahres in Hessen Opfer des Straßenverkehrs wurden, gründete der NABU-Hessen im Frühjahr 2015 eine Landesarbeitsgruppe Wolf (LAG Wolf).


Nachdem nun am 3. März 2016 mit Hilfe einer Fotofalle nahe dem Ortsteil Wellerode der Gemeinde Söhrewald im Landkreis Kassel ein Wolf lebend nachgewiesen werden konnte, rief der NABU in Hessen eine „Schnelle Eingreiftruppe“ ins Leben. Sie soll nach Wolfsübergriffen insbesondere Schafhalter ehrenamtlich unterstützen.


Wolf MT6: Warum ein Abschuss die richtige Lösung war

In Niedersachsen wurde mit MT6 erstmals, seit die Art in Deutschland rechtlich geschützt ist, ein gesunder Wolf aus der Freiheit „entnommen“. Der Abschuss des Tieres war ohne Zweifel bedauerlich und für Wolfsfreunde nur schwer zu verkraften.

Aber er scheint mir im Kern dennoch richtig gewesen zu sein, auch im Wissen darum, dass ein Abschuss die Ursache für das auffällige Verhalten einzelner Wölfe nicht löst, sondern nur ein Symptom bekämpft. Aber manchmal muss man auch Symptome lindern, solange dabei die Ursachenbekämpfung nicht auf der Strecke bleibt.