Wolfsmonitor – Seite 244 – Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland

MELUR-Info: Fotofallenprojekt in Schleswig-Holstein

Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Hostein (kurz: MELUR) informiert mit einer Pressemeldung vom 26. Februar (im Wortlaut):

„Den Wölfen auf der Spur“ – Wolfsbetreuer des Landes Schleswig-Holstein starten Fotofallenprojekt

KIEL. Die Wolfsbetreuer in Schleswig-Holstein starten ein neues Fotofallenprojekt, um mehr Kenntnisse über Wölfe im Land zu gewinnen und besser informieren zu können.

Kerstin Plehwe: Die zweite Lektion!

…“Die zweite Lektion für einen Ranger lautet: totale Präsenz (auf Englisch: situational awareness). Dahinter verbirgt sich etwas hoch Spannendes. 


Ranger bewegen sich alleine oder mit ihren Gästen in freier Wildbahn. Und wie in jedem Lebensraum gelten auch in diesem bestimmte Regeln (die aber jetzt nicht mit der Regel Nummer eins zu vergleichen sind). Oft sind diese Regeln klarer und direkter in der Aussage als die komplexen Regeln eines Industrielands, einer Firma oder einer Familie. Die Regel der Savanne lautet:

Einfach mal „die Kirche im Dorf lassen“!

Der jüngste sogenannte „Nährstoffbericht für Niedersachsen“ enthält beeindruckende Zahlen: Rund 10,7 Millionen Schweine, etwa 2,6 Millionen Rinder und über 100 Millionen Stück Geflügel in Niedersachsen hinterlassen 39 Millionen Tonnen Gülle und fast neun Millionen Tonnen Festmist im Jahr.

Das „Gülle- und Festmistgewicht“ dieser Nutztiere ist bildlich gesprochen höher als das Gesamtgewicht aller EU-Bürger zusammen. Allein in Niedersachsen! Schafe tauchen in dieser Statistik nicht einmal auf! (*1)

Genauso beeindruckend finde ich es, wenn Vertreter einschlägiger Interessensgruppen immer mal wieder eine „Grundsatzdiskussion“ über unsere Wölfe anleiern wollen.

So wie zum Beispiel kürzlich der Celler Kreisjägermeister

Gastautorin Sonja Wallschlag: „Die niedersächsische Wolfshysterie“

„Deutschland war so lange ohne Wölfe, dass man verlernte, mit Ihnen zu leben! Seit 16 Jahren wurde und wird wieder gelernt. Auch in Sachsen und danach in Brandenburg schlugen mit den ersten Wölfen die Wellen hoch, mussten in den Ministerien Pläne erarbeitet werden und deren Umsetzung Routine bekommen.


Sicher wurden auch hier und dort anfänglich Fehler gemacht, gab es Ängste in der Bevölkerung und lief nicht immer alles gleich auf Anhieb! Die Nutztierhalter mussten sich umstellen. Alles musste sich erst einspielen. Jetzt ist es in Sachsen und Brandenburg relativ ruhig geworden um die Wölfe. Aufklärung und Prävention sei Dank!


Viele Jäger erkennen, dass Wölfe nicht nur für die Ökologie und Artenvielfalt gut sind, sondern dass die Wildbestände nicht wie befürchtet einbrechen und das Wild gesünder und vitaler wird. So sollte man auch in Niedersachsen den entsprechenden Behörden die Chance geben, diese Routine zu entwickeln und die tatsächlichen Fakten sprechen zu lassen.

MU-Infos: 3 Meldungen aus dem Ministerium

Gleich drei Pressebeiträge aus dem niedersächsischen Umweltministerium wurden nun veröffentlicht.

Die erste Meldung ist ein Statement der Expertenrunde vom vergangenen Samstag in Hannover (im Wortlaut):

„Statement: Experten beraten zum Wolf

Wir haben im Bereich Munster einen Wolf, der sich zwar nicht aggressiv verhält, zugleich aber doch wenig scheu ist und sich deshalb auch schon in siedlungsnahen Bereichen gezeigt hat. Dabei kam es auch zu Nahbegegnungen. Dieses Verhalten gilt als untypisch.

Leserkritik: „Olle Kamellen“ für Ahnungslose…

„Ihre Tochter ist vier und darf seit dem Sommer nicht mehr allein zu den Großeltern laufen, die am anderen Ende des Grundstücks leben.“ So schrieb gestern „Welt am Sonntag“-Redakteurin Wiebke Hollersen in ihrem Beitrag „Der Wolf und die Ahnungslosen“ – ein Artikel, der mich wohl nur zufällig an das Märchen der Gebrüder Grimm erinnerte.

Demzufolge ist es die Angst vor dem Wolf, die das Töchterchen an dem Besuch der Großmutter hindert. Oder besser gesagt, vor einem Rudel Wölfe in der Nachbarschaft.

Vom Naturschutzbund Deutschland ist allerdings nichts zu lesen, obwohl der NABU – so sein Kürzel – schon länger behauptet, dass „Rotkäppchen lügt“. Doch diese Anmerkung wäre vermutlich