Wolfsmanagement – Seite 6 – Wolfsmonitor

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Eckhard Fuhr: „Derartige Petitionen erschweren das Management der Wölfe!“

„Ich halte die Unterschriftenaktionen gegen eine mögliche Tötung von Problemwölfen für dumm und schädlich. Damit macht man ein Wolfsmanagement, das nun einmal unterschiedliche Interessen berücksichtigen muss, nahezu unmöglich. Es ist da in der Petition davon die Rede, dass der Goldenstedter Wölfin kein „Unrecht“ geschehen dürfe und der Grundsatz „in dubio pro reo“ zu gelten habe.

Das sind völlig unangemessene Kategorien. Diese Denkweise macht mich sprachlos und bestärkt mich in der Vermutung, dass die größte Gefahr für die Akzeptanz der Wölfe von der Gemeinde ihrer Beschützer ausgeht.

Auch sachlich steht in der Petition neben einem Haufen Binsenwahrheiten auch eine Menge Unsinn. Die Litanei vom überall möglichen Herdenschutz gehört dazu.

Klaus Bullerjahn: „Man grämt sich in Niedersachsen um den Wolf“

„Mit der Pressemitteilung vom 15.02.2016 veröffentlicht das Umweltministerium einmal mehr ein Bulletin zur Situation des Wolfes in Niedersachsen, das dem geneigten Leser versichert, dass man sich in Niedersachsen um den Wolf grämt.
Es sind die bekannten Verlautbarungen, die mittlerweile zum Standardrepertoire der caniden Fürsorge des Wolfsmanagements in Niedersachsen gehören.

Im Frühjahr des letzten Jahres hatte man die semilegale Besenderung zweier auffälliger Wolfswelpen verfügt, die vom Büro Lupus erfolgreich in kurzer Zeit erfolgte.

Dieser Schritt als solches war zweifelsfrei richtig, nur hat man es dabei belassen, diese Senderdaten bis zu deren Ausfall zu sammeln, ohne sich zu fragen, wie es nach einer Besenderung im Allgemeinen und mit verhaltensauffälligen Wolfen im Besonderen weitergehen soll.

Die Besenderung ist die Voraussetzung für eine mögliche Vergrämung, um unerwünschtes Verhalten zu korrigieren und dient

Vorwurf der praktizierten „Salami-Taktik“ vom NDR

Ein auf „ndr.de“ veröffentlichter Beitrag von Ulrike Kressel am vergangenen Samstag lässt erahnen, wo es derzeit im Wolfsmanagement in Niedersachsen „klemmt“.
Nachdem Carsten Nowak, seines Zeichens Fachbereichsleiter des Senckenberg-Labors für Wildtiergenetik, sich veranlasst sah, öffentlich klarzustellten, dass alle niedersächsischen Rissproben kurzfristig, also innerhalb von wenigen Tage bearbeitet werden und es seit Monaten keinerlei Verzögerung bei den DNA-Untersuchungen gibt, stellt sich nun die Frage, woran es eigentlich liegt, dass die Ergebnisse der Untersuchungen und die davon abhängigen Schadensausgleichszahlungen für Wolfsübergriffe häufig erst Monate später bekannt gegeben beziehungsweise vorgenommen werden.

Es liege am „Gesamtprozess“, der nun beschleunigt werden soll, so die Antwort aus dem Umweltministerium. Damit sei gemeint, dass…

Verhaltenskodex für Wolfsberater

„Wolfsberater beraten keine Wölfe, sondern Menschen“ wird Wolfsberater Siegfried Kenner in einem Online-Artikel von Ulrike Kressel (NDR) zitiert. Sie portraitiert in dem lesenswerten Beitrag sechs niedersächsische Wolfsberater.
Aus Sicht der ehrenamtlich Engagierten an der „Basis“ scheint es durchaus noch einigen Optimierungsbedarf im niedersächsischen Wolfsmonitoring zu geben. Das derzeitige Konzept funktioniere zum Beispiel bisher (noch) nicht ausreichend umfassend, um kontinuierlich „flächendeckende Daten – als A und O im Wolfsmanagement“ – hervorzubringen.

Einige Wolfsberater würden sich vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse außerdem mehr Rückendeckung von den verantwortlichen Behörden wünschen.
Die öffentlichen Stellen wiederum

Mein persönlicher „Wolfsmonitor“- Rückblick auf 2015

Ziemlich genau acht Monate, also rund 250 Tage gibt es diesen Blog bereits. Und da nun der Jahreswechsel naht, ist das für mich die passende Gelegenheit für eine Zwischenbilanz.


Welche Wolfsvorkommen wurden in Deutschland bestätigt?

Im Wolfsjahr 2014/2015, das am 30. April endete, konnten nach 25 bestätigten Wolfsrudeln, acht Wolfspaaren und drei sesshaften Wölfen im Vorjahr nun 31 Rudel, 8 Paare und 6 territoriale Einzeltiere durch das Monitoring in sechs Bundesländern in Deutschland bestätigt werden.

Zwei vermeintlich „verhaltensauffällige“ Wölfe

Die Ausbreitung der Wolfspopulation verlief in 2015 überwiegend problemlos. In zwei Fällen wurden allerdings vermeintlich „verhaltensauffällige Wölfe“ ausgemacht. Im ersten Fall kam es im März durch den so genannten niedersächsischen „Wanderwolf“ zu mehreren Nahbegegnungen mit Menschen. Der Wolf wurde jedoch bereits im April nördlich von Hannover von einem LKW erfasst und getötet.

Der zweite Fall handelt von der so bezeichneten „Goldenstedter Wölfin“, der in den Landkreisen Diepholz und Vechta zahlreiche Nutztiere zum Opfer fielen. Leider waren viele von ihnen unzureichend geschützt. In einigen Fällen soll diese Wölfin sogar Elektrozäune

Eckhard Fuhr: Der Wolf als Wegweiser

Eckhard Fuhr, Autor des lesenswerten Buches „Rückkehr der Wölfe“ berichtet darin von einer Begegnung mit Erik Zimen Ende der Neunzigerjahre:

…“Wie viele Hirsche, Rehe oder auch Schafe heute von Wölfen gefressen, also der ganze Konfliktstoff, mit dem sich das moderne Wolfsmanagement herumplagen muss, das alles interessierte Zimen nicht mehr besonders. Der Wolf war für ihn Wegweiser zu elementaren Fragen der Anthropologie. Nach einem langen Nachmittag in Grillenöd konnte ich etwas besser verstehen,