LCIE – Wolfsmonitor

Archives

„Wotsch“ ist tot

Nun erreichte mich die traurige Nachricht, dass der weithin bekannte Wildbiologe und Forstwissenschaftler Ulrich Wotschikowsky gestern gestorben ist. Mit „Wotsch“, wie Freunde ihn nannten und auch ich ihn nennen durfte, fehlt nun einer der wichtigsten Befürworter der freilebenden Wölfe in Mitteleuropa.

Interview: Große Zweifel, dass Wölfe die Touristin in Griechenland töteten

Peter Blanché, Vorsitzender der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. (GzSdW), wurde kürzlich von der Abendzeitung München zur angeblich von Wölfen getöteten Touristin in Griechenland befragt (Wolfsmonitor berichtete, hier!). Das teilte die Gesellschaft nun in einem Infobrief mit. Das Interview im Wortlaut:

Am Ende`ne „Ente“? – Urlauberin in Griechenland von Wölfen gefressen?

Selbst die großen Namen der Medienlandschaft „posaunten“ zuletzt die Meldung heraus, dass eine Touristin aus England in Griechenland von Wölfen gefressen wurde. Müssen sie sich nun ein weiteres Mal vorwerfen lassen, zur „Lückenpresse“ zu gehören? Es sieht ganz danach aus.

Kein vernünftiger Grund für Wölfe in Deutschland?

Wenn jemand auf die Frage, warum wir eigentlich Wölfe in Deutschland „brauchen“, keine spontane Antwort erhält, dann mag das vielleicht auch an der Frage liegen. Denn höchstwahrscheinlich ist sie falsch gestellt! Daraus allerdings vorschnell ableiten zu wollen, es gäbe keinen „vernünftigen Grund“ für die Anwesenheit der Wölfe, lässt mich manchmal arg an der Vernunft des „Abzuleitenden“ zweifeln.

Wolfsexperte Boitani: „Kurtis“ Verhalten war keineswegs unnatürlich!

Luigi Boitani, renommierter italienischer Wolfsforscher von weltweitem Ruf, äußerte sich für die aktuelle Ausgabe des „Spiegel“ zum Abschuss des Wolfes „Kurti“ alias „MT 6“.

Er verstehe das alles nicht, so Boitani gegenüber Spiegel-Redakteurin Julia Koch. Der Rüde habe sich in der letzten Zeit keineswegs unnatürlich verhalten. „Ein solches Tier zu töten, bevor man ernsthafte Anstrengungen unternommen hat, ihm die Distanz zum Menschen einzubläuen, ist nicht zu rechtfertigen, …eine Vergrämung sei ein langwieriges Unterfangen.“ (*1)

Mein persönlicher „Wolfsmonitor“- Rückblick auf 2015

Ziemlich genau acht Monate, also rund 250 Tage gibt es diesen Blog bereits. Und da nun der Jahreswechsel naht, ist das für mich die passende Gelegenheit für eine Zwischenbilanz.


Welche Wolfsvorkommen wurden in Deutschland bestätigt?

Im Wolfsjahr 2014/2015, das am 30. April endete, konnten nach 25 bestätigten Wolfsrudeln, acht Wolfspaaren und drei sesshaften Wölfen im Vorjahr nun 31 Rudel, 8 Paare und 6 territoriale Einzeltiere durch das Monitoring in sechs Bundesländern in Deutschland bestätigt werden.

Zwei vermeintlich „verhaltensauffällige“ Wölfe

Die Ausbreitung der Wolfspopulation verlief in 2015 überwiegend problemlos. In zwei Fällen wurden allerdings vermeintlich „verhaltensauffällige Wölfe“ ausgemacht. Im ersten Fall kam es im März durch den so genannten niedersächsischen „Wanderwolf“ zu mehreren Nahbegegnungen mit Menschen. Der Wolf wurde jedoch bereits im April nördlich von Hannover von einem LKW erfasst und getötet.

Der zweite Fall handelt von der so bezeichneten „Goldenstedter Wölfin“, der in den Landkreisen Diepholz und Vechta zahlreiche Nutztiere zum Opfer fielen. Leider waren viele von ihnen unzureichend geschützt. In einigen Fällen soll diese Wölfin sogar Elektrozäune