Problemwölfe – Seite 3 – Wolfsmonitor

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Überblick: Wölfe halten Berlin in Atem

Derzeit überschlagen sich die Wolfsnachrichten. Doch anders als üblich, kommen sie zurzeit immer häufiger aus Berlin. Der Grund: Kürzlich soll Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) nicht nur mehr Schweinefleisch an deutschen Schulen gefordert haben, sondern auch eine „begrenzte Abschussfreigabe“ für Wölfe. Ob er in diesem Zusammenhang von „Obergrenzen“ gesprochen hat, ist allerdings nicht überliefert. (*1)

Misstrauen erntet, wer Wolfsabschüsse fordert…

Sollte es Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, merkwürdig vorkommen, dass in diesen Tagen (vielleicht sogar von Ihnen gewählte) Politiker den Abschuss hochentwickelter und familiär lebender heimischer Tiere (unserer Wölfe) offenbar wesentlich früher als gedacht für möglich halten und sogar der (zugegebenermaßen aufwändigen) Errichtung angemessener Schutzvorrichtungen (für Nutztiere) vorziehen, begrüße ich Sie herzlich in der Realität des „Katastrophenjahres 2016″! Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass Sie mit dem Eindruck nicht alleine dastehen…

Aufgaben und Projekte der „Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf“ (DBBW)

Leserinnen und Leser, die sich näher mit den Projekten und Aufgaben der im Februar 2016 als dreijähriges Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F&E-Vorhaben) des Bundes ins Leben gerufenen „Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf“ (DBBW) beschäftigen möchten, sollten die am 24.Oktober 2016 veröffentlichte, 13-seitige Drucksache 18/10110 des Deutschen Bundestages lesen.

Es handelt sich dabei um die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage verschiedener Abgeordneter und der Bundestagsfraktion DIE LINKE (Drucksache 18/9716/ Vorabfassung).

Werden in NRW auffällige Wölfe künftig früher entfernt?

Nun hat auch das bisherige „Wolfserwartungsland“ Nordrhein-Westfalen seinen Wolfsmanagementplan. Zwar handelt dieser „Handlungsleitfaden“ vorerst ausschließlich vom „Auftauchen einzelner Wölfe“, dennoch gibt er erste Hinweise darauf, wie mit den Rückkehrern in NRW künftig umgegangen werden soll, wer also welche behördliche Zuständigkeit hat und wie mit den Wölfen im Einzelfall verfahren werden soll.

Ein besonderer Blick gilt üblicherweise der Einschätzung, ab wann ein Wolf als „auffällig“ zu betrachten ist oder was eigentlich „normales“ Wolfsverhalten ist.

Freundeskreis freilebender Wölfe: Management und Monitoring in Niedersachsen vereinigen!

Der „Freundeskreis freilebender Wölfe e.V“. teilt in einer Meldung vom 10.03.2016 mit (im Wortlaut):

„Für die Aktion am (letzten-Anm. d.R.) Wochenende verdient das Umweltministerium und das Wolfsbüro großes Lob: Das Umweltministerium für das umsichtige Vorgehen und den Mitarbeitern des Wolfsbüros für die etlichen Tage, den Wolf per Peilsender geortet zu haben. Es wurde eine Vergrämungsaktion eingeleitet mit dem Ergebnis, dass dieser Wolf sich scheuer gezeigt hat als Meldungen vermuten ließen.

Zur Vorgeschichte:
Im Winter 2014/15 waren 5 bis 6 Welpen im Elternrevier Munster Nord unterwegs und sind durch ihre Neugier und geringe Fluchtdistanz aufgefallen.

Das niedersächsische Management der Wölfe aus Schweizer Perspektive

Der Umgang mit Wölfen in Niedersachsen wird auch jenseits der Grenzen beobachtet. Für uns Schweizer ist der Fall Niedersachsen deshalb von besonderem Interesse, weil die Wölfe hierzulande dasselbe vermeintlich problematische Verhalten aufweisen wie der wenig scheue MT6 und die zaunspringende Goldenstedter Wölfin.

In der Schweiz wurde der Wolf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Unter Schutz gestellt wurde er 1986. Im Jahr 1995 kehrten die ersten beiden Wölfe aus Italien und Frankreich zurück in die Schweiz. Trotz rechtlichem Schutz, wurden sie wegen zahlreichen gerissenen Schafen und Ziegen bald zum Abschuss freigegeben. So erging es auch ihren nachfolgenden Artgenossen. Erst einige Jahre später