WWF – Seite 7 – Wolfsmonitor

Archives

WWF: „Deutschland hat ein Wilderei-Problem“! – 25.000 € zur Ergreifung des Täters in Sachsen

Das kürzlich in Sachsen nahe Görlitz erschossene Wolfsweibchen ist bereits der nachweislich 18. illegal getötete Wolf in Deutschland. Der WWF verurteilt diese Straftat aufs Schärfste und setzt eine Belohnung von 25.000 € für sachdienliche Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen.

Außerdem sieht der WWF in Deutschland bei der Verfolgung von Naturschutzkriminalität einen erheblichen Nachholbedarf. Die vollständige Pressemeldung des WWF im Wortlaut: (*1)

Brandenburg: Naturschutzverband IFAW unterstützt zwei Projekte zum Schutz von Nutztieren

Die Rückkehr der Wölfe ist leider auch mit Übergriffen von Wölfen auf unzureichend geschützte Nutztiere verbunden. „Die beste Präventionsmaßnahme vor wolfsbedingten Übergriffen in Nutztierherden liegt in der Kombination von Elektrozäunen und dem Einsatz von Herdenschutzhunden“, heißt es deshalb in einer Pressemeldung des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburgs (MLUL).

Als es im Frühjahr bei zwei Landwirtschaftsbetrieben in Brandenburg zu Übergriffen kam, bei denen der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnte, half Brandenburgs Kooperationspartner im Wolfsmanagement, der International Fund for Animal Wildfare (IFAW).

Wolf MT6: Warum ein Abschuss die richtige Lösung war

In Niedersachsen wurde mit MT6 erstmals, seit die Art in Deutschland rechtlich geschützt ist, ein gesunder Wolf aus der Freiheit „entnommen“. Der Abschuss des Tieres war ohne Zweifel bedauerlich und für Wolfsfreunde nur schwer zu verkraften.

Aber er scheint mir im Kern dennoch richtig gewesen zu sein, auch im Wissen darum, dass ein Abschuss die Ursache für das auffällige Verhalten einzelner Wölfe nicht löst, sondern nur ein Symptom bekämpft. Aber manchmal muss man auch Symptome lindern, solange dabei die Ursachenbekämpfung nicht auf der Strecke bleibt.

Umweltverbände IFAW, NABU und WWF zum Wolfsabschuss:

Gemeinsam nehmen die Umweltverbände IFAW, NABU und WWF in einer Pressemitteilung Stellung zum heutigen Wolfsabschuss (28.4.2016 im Wortlaut):

„Der Wolf MT6 ist getötet worden, wie das niedersächsische Umweltministerium mitgeteilt hat. In einer gemeinsamen Stellungnahme äußerten die Naturschutzverbände IFAW, NABU und WWF Bedauern über den Tod des Tieres und zugleich Verständnis für die Entscheidung. Auch wenn das Schicksal des Einzeltieres tragisch sei, habe MT6 durch sein auffälliges Verhalten ein nicht mehr zu kalkulierendes Risiko für Menschen dargestellt.

Zum Tode von Wolf „Kurti“:

War es wirklich der „Weisheit letzter Schluss?“ Man wollte es nach weiteren „Nahbegegnungen“ am Wochenende im Ministerium scheinbar nicht weiter verantworten, dass sich ein junger Wolf immer mal wieder Menschen oder deren Hunde annähert.

 

Der mit einem Peilsender versehene Jungwolf aus dem Munsteraner Rudel mit der wissenschaftlichen Bezeichnung „MT6“, von Wolfsfreunden liebevoll „Kurti“ genannt, ist deshalb nun tot. „Letal entnommen“, wie es in einer Pressemitteilung vom niedersächsischen Umweltministerium am Donnerstagmorgen schlicht und emotionslos heißt.

Am letzten Wochenende gab es demnach gleich mehrere Nahbegegnungen des Wolfes mit Menschen. Bei einem Familienspaziergang in Groß Hehlen bei Celle wurde dabei sogar ein angeleinter Hund von dem Wolf verletzt.

Der WWF sieht „letale Entnahme“ in diesem Fall als einzige Option

WWF-Stellungnahme vom 27. April zur geplanten Entnahme durch das niedersächsische Umweltministerium (im Wortlaut): 

Das niedersächsische Umweltministerium hat entschieden, einen auffällig gewordenen Wolf wenn möglich einzufangen und in ein Gehege zu bringen. Der mit einem Sender ausgestattete Wolf („MT6“) hatte sich im Verlauf der letzten Monate wiederholt Menschen mit Hunden genähert. Am vergangenen Wochenende soll er Berichten zufolge den Hund einer Familie bei ihrem Spaziergang angegriffen haben.