Wolfsmonitor – Seite 217 – Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland

Illegale Wolfstötung in Sachsen: „Belohnung“ steigt auf 28.000 €

Auch die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe (GzSdW) verurteilt die erneute illegale Tötung eines Wolfes in der Lausitz und setzt eine Belohnung von 2.000 Euro für sachdienliche Hinweise zur Ergreifung des Täters aus.

Kürzlich erst gaben der WWF-Deutschland und die Tierrechtsorganisation PETA bekannt, dass sie Belohnungen von 25.000 € (WWF) sowie 1.000 € (PETA) für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, aussetzen.

MU-Info: Niedersächsiches Umweltministerium weist Vorwürfe zurück

Heute, am 18. Juli, veröffentlichte das Niedersächsische Umweltministerium (MU) folgende Pressemitteilung (im Wortlaut):

Umweltministerium weist Vorwürfe zum Munsteraner Rudel zurück

Das Niedersächsische Umweltministerium hat die von der Opposition erhobenen und von einzelnen Medien berichteten Vorwürfe bezüglich des Umgangs mit den Wölfen aus dem Munsteraner Rudel und zum Wolfsmanagement in Niedersachsen schärfstens zurück­gewiesen: 

LJN: Neuntes niedersächsisches Wolfsrudel bestätigt!

Niedersachsen bestätigt das landesweit neunte Wolfsrudel. Im Raum Göhrde (Landkreis Lüchow-Dannenberg) wurde eine Wölfin mit sechs Welpen fotografiert. Das teilte die Landesjägerschaft (LJN) nun mit.


Insgesamt sollen damit inzwischen rund 80 Tiere in Niedersachsen leben. Die Pressemeldung der Landesjägerschaft Niedersachsen finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, nachfolgend im im Wortlaut (*1):

WWF: „Deutschland hat ein Wilderei-Problem“! – 25.000 € zur Ergreifung des Täters in Sachsen

Das kürzlich in Sachsen nahe Görlitz erschossene Wolfsweibchen ist bereits der nachweislich 18. illegal getötete Wolf in Deutschland. Der WWF verurteilt diese Straftat aufs Schärfste und setzt eine Belohnung von 25.000 € für sachdienliche Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen.

Außerdem sieht der WWF in Deutschland bei der Verfolgung von Naturschutzkriminalität einen erheblichen Nachholbedarf. Die vollständige Pressemeldung des WWF im Wortlaut: (*1)

Wird umfangreiches Fotomaterial über frühe Menschenkontakte der Munsteraner Jungwölfe zurückgehalten?

Sollte tatsächlich stimmen (und da gibt es eigentlich kaum Zweifel), was NDR-Redakteurin Ulrike Kressel gestern in ihrem Artikel über das unter Verschluss gehaltene Fotomaterial aus dem Jahr 2014 – das Distanzlosigkeiten von Menschen gegenüber Wölfen des Munsteraner Rudels während ihres Heranwachsens zeigen soll – schreibt, liegt damit nun endlich ein nachvollziehbarer Grund für die spätere geringe Fluchtdistanz einiger Tiere genau dieses Rudels vor. (*1)

Denn die so „anerzogene“ Distanzlosigkeit dieser Wölfe Menschen und Hunden gegenüber mag am Ende vielleicht sogar dazu geführt haben, dass ein Jungwolf dieses Rudels, nämlich „Kurti“ (MT6), erschossen wurde, weil auch Umweltminister Wenzel zuletzt nicht mehr ausschließen wollte, dass es bei einer entsprechenden Nahbegegnung für einen Menschen gefährlich werden könnte.

Doch was nun?

Touristenattraktion Wolf?

Nicht selten verbreiten verunsicherte Politiker oder Touristikverantwortliche die Mär von den ausbleibenden Gästen dort, wohin der Wolf zurückkehrt. Kürzlich geschah dies im niedersächsischen Städtchen Uslar (Landkreis Northeim), wo der Stadtrat eine Resolution gegen den Wolf verabschiedete.


 

Der Stadtrat begründete diese Entscheidung unter anderem mit den vermeintlichen Gefahren für den Tourismus im Weserbergland (hier der Link!).