Niedersachsen – Seite 16 – Wolfsmonitor

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Goldenstedter Wölfin besendern, nicht abschießen

Wie die „MK – kreiszeitung.de“ meldet, haben sich heute rund 50 Demonstranten, darunter auch FDP- und CDU-Politiker vor dem niedersächsischen Landtag zu einer kleinen Demonstration getroffen, um nach zahlreichen Nutztierrissen den Abschuss einer Wölfin in Goldenstedt (Landkreis Vechta) zu verlangen. Darüber hinaus wurde gefordert, der Wolf gehöre ins Jagdrecht! (*1)

Kommentar


„Wir kommen an die Grenzen des zumutbaren“, wird CDU-Politiker Ernst-Ingolf Angermann zitiert. Dem ist zuzustimmen, aber nicht in seinem Sinne. Denn die CDU- und FDP-Landespolitiker sollten es besser wissen. Bei allem Verständnis für die Nutztierhalter sei ein Abschuss des Wolfs derzeit Rechtsbruch, wird dann auch Umweltminister Stefan Wenzel zitiert. So ist es. Deshalb will er die Wölfin nun besendern und bei Bedarf vergrämen lassen. Das entspricht den vereinbarten Vorschlägen und Managementplänen der meisten Bundesländer und auch den Regelungen in Niedersachsen.

Damit bleibt festzustellen, dass einige Politiker scheinbar wider besseren Wissens nachhaltig versuchen,

Studie: 1769 Wolfsrudel in Deutschland?

Immer häufiger wurden die Wolfsmanager in Niedersachsen zuletzt vor dem Hintergrund vermeintlich „verhaltensauffälliger Wölfe“ kritisch befragt, wie viele Wölfe Niedersachsen eigentlich verträgt. Eine Antwort darauf hatte keiner. Deshalb bereitet man in Hannover gerade eine Studie vor, die Auskunft darüber geben soll. (Wolfsmonitor berichtete, hier der Link).


Obwohl – da sind sich die Fachleute einig – niemand seriös voraussagen kann, wie sich eine Wolfspopulation entwickeln wird und somit die Sinnhaftigkeit einer solchen Studie allgemein angezweifelt wird, soll an dieser Stelle eine noch ziemlich junge Habitat-Studie der Universität Freiburg aus dem Jahr 2014 vorgestellt werden. Sie zeigt, wie unterschiedlich die Ergebnisse sein können, wenn nur einzelne betrachtete Parameter entsprechend variiert werden.

Die Wolfsampel: „Kleine Anfrage“ zu Wolf-Mensch-Begegnungen in Niedersachsen

Kürzlich stellten mehrere Landtagsabgeordnete in Niedersachsen eine sogenannte „Kleine Anfrage“ an die Landesregierung mit dem Titel: „Sind Begegnungen zwischen Wolf und Mensch Normalität und als problemlos einzustufen?“. Nun liegen die schriftlichen Antworten des Ministeriums hierzu vor. *

Ich möchte mich vor allem der ersten von insgesamt sieben Einzelfragen widmen, die da lautete:
„In wie vielen Einzelfällen und in welchen Landkreisen wurden Wölfe einzeln oder in Gruppen in Ortschaften, auf Hofstellen oder in der Nähe von Kindergärten gesichtet?“

Beantwortet wurde die Frage wie folgt:

Bewegt sich der Deutsche Jagdverband weiter ins Abseits?

Der Deutsche Jagdverband (DJV) legt nach. Oder sollte man besser sagen, seine Funktionäre bekräftigen die Inhalte des Positionspapiers, das sie im Juni 2015 verabschiedeten?

Eine kurze Chronologie:

  • Im Frühjahr 2014 stellt der DJV ein „Eckpunktepapier zum künftigen Management des Wolfes“ vor.
  • Auf dem diesjährigen Bundesjägertag im Juni verabschiedeten Delegierte des Deutschen Jagdverbandes in Dresden ein „Positionspapier zur Rückkehr des Wolfes nach Deutschland“.
  • Am 29. Juli teilt der DJV im Rahmen einer Pressemitteilung mit, dass er eine „Neubewertung der Wolfspopulation“ fordert. Der Verband bezieht sich dabei insbesondere auf zwei Quellenpapiere und stellt fest, dass die „Mitteleuropäische Flachlandpopulation „eindeutig keine isolierte Population darstellt“ und somit nach einer Neubewertung in den Anhang V der FFH-Richtlinie überführt werden müsse.

Wie viel Platz gibt es in Niedersachsen für Wölfe?

Wie seit dem 14. Juli auf dem neuen Wolfsportal des Niedersächsischen Umweltministeriums zu lesen ist, wird dort eine Studie vorbereitet, die aufzeigen soll, wie viel „Platz“ es für Wölfe in Niedersachsen gibt (hier der Link). Der Grund dafür liegt auf der Hand: Immer häufiger wurde das für das Wolfsmanagement in dem Bundesland zuständige Ministerium zuletzt vor dem Hintergrund vermeintlich „verhaltensauffälliger Wölfe“ befragt, wie viel Wölfe es in Niedersachsen geben soll, beziehungsweise kann.

Eine Untersuchung soll nun Auskunft darüber geben.

Bund der Steuerzahler bezeichnet das neue Wolfsbüro als „Einrichtung mit fragwürdigem Nutzen“!

Der „rundblick (rb)“, der aus sämtlichen Politikbereichen in Niedersachsen aktuell berichtet, meldet mit heutigem Datum, dass der Bund der Steuerzahler dem neu eingerichteten Wolfsbüro in Niedersachsen einen „fragwürdigen Nutzen“ bescheinigt. Die vollständige Begründung dafür ist den Abonnenten des Blattes vorbehalten. Bezug nimmt der Bund der Steuerzahler im kostenlos zugänglichen Teil auf Leserbriefe, die „Zweifel an dessen Sinnhaftigkeit geweckt“ hätten (hier der Link).