CDU – Seite 2 – Wolfsmonitor

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Aktuelle Wolfsdiskussion verschlafen? „Wölfe ins Jagdrecht“ ist (vor)gestern!!!

Der Vorsitzende des Verbandes der Lüneburger Heidschnuckenzüchter, Carl-Wilhelm Kuhlmann, mag über Heidschnucken Bescheid wissen, über Wölfe und das Jagdrecht jedoch offensichtlich nicht. Denn sonst würde er nicht solch abstruse Vorschläge äußern, wie kürzlich gegenüber der „Cellesche Zeitung“, Wölfe gehörten ins Jagdrecht. (*1)

„Das Weltklima retten, aber keinen Platz, kein Geld und keine Lösungen für Wolf und Biber.“

Den Wölfen in Deutschland selbst dürfte es letztlich egal sein, wer ihnen an den Pelz oder wer sie schützen will. Zumindest solange die nationalen und internationalen Artenschutzbestimmungen greifen. Dass nun aber ausgerechnet der Sprecher der AfD-Fraktion, Hannes Loth*, für den Wolf und gegen die Christdemokraten in Sachsen-Anhalt in die Bresche sprang, verwundert schon irgendwie. Und irritiert!

Wo sind die Aktionspläne?

Naturschutzpolitische Sprecher der Grünen aus 14 Landtagsfraktionen schafften es im vergangenen Monat, ein gemeinsames Positionspapier über die Wölfe in Deutschland auf den Weg zu bringen. Nur Vertreter aus Hessen und dem Saarland fehlen auf dieser einzigen DIN A 4-Seite, auf der in acht Punkten geschrieben steht, welche Standpunkte die Partei bundesweit und in den Ländern zum Wolf vertritt.

Das Papier blieb nicht lange unkommentiert. In Niedersachsen war es der CDU-Politiker Ernst Ingolf Angermann, der einem Zeitungsbericht zufolge die im Positionspapier „geforderte Einführung eines bundesweiten Wolfskonzepts“ als „entlarvend“ bezeichnete. (*1)

Klaus Bullerjahn zur Goldenstedter Wolfsfähe

Gastautor Klaus Bullerjahn (Foto rechts) aus Medingen bei Bad Bevensen ist Jäger und Wolfsberater. Zu den Ereignissen um die Goldenstedter Wolfsfähe schreibt er: „Es ist richtig, dass ein Verhalten, wie es die Wölfin im Landkreis Vechta zurzeit zeigt, nicht geduldet werden kann. Grundsätzlich befindet sich die Wolfspopulation in Deutschland bereits in einem Zustand, in der sie die Entnahme eines einzelnen Wolfs zweifelsfrei problemlos verkraften kann.


Im Fall der Wolfsfähe in Vechta darf es allerdings heute ausschließlich darum gehen, den Abschuss als letzte Konsequenz nicht auszuklammern. Dazu muss dieser Wolf aber eindeutig identifiziert werden können, bevor irrtümlich ein anderer Wolf entnommen wird. Daher sind der Fang und die Besenderung, wie sie Umweltminister Stefan Wenzel am Mittwoch im niedersächsischen Landtag beauftragte, richtig. Somit kann das Tier eindeutig identifiziert, überwacht, vergrämt und gegebenenfalls zielgerichtet entnommen werden.


Für die Weidetierhalter vor Ort bringt das vorläufig jedoch gar nichts – der nächste Wolf wird kommen. Entweder

Bewegt sich der Deutsche Jagdverband weiter ins Abseits?

Der Deutsche Jagdverband (DJV) legt nach. Oder sollte man besser sagen, seine Funktionäre bekräftigen die Inhalte des Positionspapiers, das sie im Juni 2015 verabschiedeten?

Eine kurze Chronologie:

  • Im Frühjahr 2014 stellt der DJV ein „Eckpunktepapier zum künftigen Management des Wolfes“ vor.
  • Auf dem diesjährigen Bundesjägertag im Juni verabschiedeten Delegierte des Deutschen Jagdverbandes in Dresden ein „Positionspapier zur Rückkehr des Wolfes nach Deutschland“.
  • Am 29. Juli teilt der DJV im Rahmen einer Pressemitteilung mit, dass er eine „Neubewertung der Wolfspopulation“ fordert. Der Verband bezieht sich dabei insbesondere auf zwei Quellenpapiere und stellt fest, dass die „Mitteleuropäische Flachlandpopulation „eindeutig keine isolierte Population darstellt“ und somit nach einer Neubewertung in den Anhang V der FFH-Richtlinie überführt werden müsse.

Anpfiff!

Das hatten sich die Verantwortlichen sicherlich etwas anders vorgestellt. Über zwei Wochen hinweg hielt ein vermeintlich junger Wanderwolf Anfang bis Mitte März 2015 die Behörden und Bevölkerung in Niedersachsen auf den Zehenspitzen. Zeitgleich zur 10-Jahresfeier des NABU-Projektes „Willkommen Wolf!“ streift ein vom Umweltministerium als „verhaltensauffällig“ bezeichneter Wolf“ durch mehrere Landkreise, macht zwischendurch einen Abstecher in die Niederlande und hält eine ganze Region in Atem.