David Gerke – Seite 2 – Wolfsmonitor

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Jetzt „nur“ noch ein Calanda-Jungwolf auf der offiziellen Abschussliste

Nach dem illegalen Abschuss eines Jungwolfes im Kanton Graubünden dürfen die zuständigen Jagdbehörden bis Ende März jetzt „nur“ noch einen anstatt zwei Jungwölfe des Calanda-Rudels töten. Das Kontingent wurde auf ein Tier reduziert, nachdem Unbekannte einen Wolf, dessen Kadaver im Oberengadin unter einer Brücke gefunden wurde, illegal mit Schrot erschossen hatten. Die Behörden vermuten, dass der erschossene Jungwolf aus dem Calanda-Rudel stammt.

Die umstrittene Abschussbewilligung wurde Ende des Jahres 2015 unter dem Widerstand der Naturschutzverbände erteilt und ist bis Ende März – also noch knapp zwei Wochen – gültig.

Schweiz: Zweiter illegaler Wolfsabschuss in wenigen Tagen

Im Schweizer Kanton Graubünden wurde ein etwa einjähriger Wolf mit Schrot erschossen. Der Kadaver wurde unter einer Straßenbrücke in der Gemeinde Sils gefunden.

Bei dem von Waldarbeitern am Dienstag entdeckten Tier handle es sich nach bisherigen Erkenntnissen um einen im letzten Jahr geborenen Wolfsrüden, teilte das Amt für Jagd und Fischerei in Bünden nun mit.

Es sei davon auszugehen,

Das niedersächsische Management der Wölfe aus Schweizer Perspektive

Der Umgang mit Wölfen in Niedersachsen wird auch jenseits der Grenzen beobachtet. Für uns Schweizer ist der Fall Niedersachsen deshalb von besonderem Interesse, weil die Wölfe hierzulande dasselbe vermeintlich problematische Verhalten aufweisen wie der wenig scheue MT6 und die zaunspringende Goldenstedter Wölfin.

In der Schweiz wurde der Wolf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Unter Schutz gestellt wurde er 1986. Im Jahr 1995 kehrten die ersten beiden Wölfe aus Italien und Frankreich zurück in die Schweiz. Trotz rechtlichem Schutz, wurden sie wegen zahlreichen gerissenen Schafen und Ziegen bald zum Abschuss freigegeben. So erging es auch ihren nachfolgenden Artgenossen. Erst einige Jahre später

3 Antworten von David Gerke

David Gerke (30), Schafhirte und Jäger aus Zuchwil in der Schweiz, ist Präsident der „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“, die sich als „politische Stimme der Großraubtiere “versteht (*1). Der Verein, der nach einem Besuch von Wolfsinteressierten beim weltweit bekannten Wolfsforscher Erich Klinghammer in den USA im Jahr 1997 gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, Hintergrundinformationen über das Verhalten, die Vorkommen und die Ökologie des Wolfes in der Schweiz zugänglich zu machen. Die GWS arbeitet dabei eng mit zahlreichen Fachleuten und den Medien zusammen. So ist es dem Verein möglich, wissenschaftlich fundiertes Know-how zu veröffentlichen.

Ende Dezember 2015 stimmte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in der Schweiz dem Gesuch der Kantone St. Gallen und Graubünden um Abschussbewilligung von zwei Jungwölfen aus dem Calandarudel – einem von insgesamt zwei Wolfsrudeln in der Schweiz – zu. Begründet wurde dies

Widerstand gegen Wolfsabschüsse in der Schweiz

Obwohl erst im Sommer im Tessin ein zweites Wolfsrudel in der Schweiz bestätigt wurde, sollen jetzt bereits zwei Jungwölfe aus dem Calanda-Rudel, das in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge Nachwuchs zu verzeichnen hatte, abgeschossen werden. Nachdem die Kantone St. Gallen und Graubünden die Abschüsse Ende November beantragt hatten, bewilligte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) nun dieses Vorgehen mit der Begründung, die übrigen Tiere sollen dadurch „scheuer werden“.

Doch gegen die Abschusspläne gibt es Widerstand. Nicht nur die Organisationen WWF und Pro Natura kritisieren die Bafu-Pläne, auch die „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“ äußert sich dazu. Präsident David Gerke (Foto), selbst Schafhirte und Jäger, nahm am 21. Dezember in einer Pressemeldung wie folgt Stellung dazu: