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Pumpak lebt noch – Genehmigung zum Abschuss gilt noch zwei Wochen

Es sind wenige heute in der Lausitzer Rundschau veröffentlichte Sätze von Frank Meyer, Pressesprecher beim Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), die aufhorchen lassen:

Freundeskreis freilebender Wölfe fordert, die Genehmigung zum Abschuss Pumpaks zurückzuziehen!

In einer öffentlichen Stellungnahme zu den Abschussabsichten in Sachsen fragt der „Freundeskreis freilebender Wölfe e.V“, warum dort nun mit Wolf „Pumpak“ ein „politisches Bauernopfer“ erbracht, statt ein sinnvolles wie auch bereits vereinbartes Management praktiziert werden soll. Die Stellungnahme des Freundeskreises im Wortlaut:


Nachtrag: Die offizielle Pressemeldung zur „Entnahme“ Pumpaks

In Sachsen wurde die Abschussfreigabe für den offensichtlich „futterkonditionierten“ Wolf mit dem Spitznamen „Pumpak“ (polnisch für „der Fette“) erteilt. Das Umweltministerium informierte am 19. Januar über den „Medienservice Sachsen“ darüber. Die Entscheidung stieß allerdings auf großen Widerstand, insbesondere bei Natur- und Wolfsschutzverbänden, die offenbar davon ausgehen, dass diese Entscheidung nicht fachlich, sondern politisch motiviert war. Hier die Ursprungsmeldung quasi als Wolfsmonitor-Nachtrag im Wortlaut:

Wolfsregion Lausitz: Schäden in sächsischen Wolfsterritorien im Vergleich zu Vorjahren gesunken

Das Kontaktbüro der Wolfsregion Lausitz informiert mit Datum 22.11.2016 (im Wortlaut):

„Fragen zur aktuellen Lage“

„In den letzten Monaten häufen sich kritische Medienberichte zum Thema Wolf, in denen auf Probleme durch Wölfe hingewiesen und deren Regulierung gefordert wird. Die Intensität dieser Forderungen fällt zeitlich zusammen mit einer Häufung von Nutztierschäden durch Wölfe, vor allem im Territorium des Rosenthaler Wolfsrudels.

Wolfsstatistik zwischen Wahrheit und Wirklichkeit

300 Einträge hat die seit dem Jahr 2008 beim NLWKN geführte Übersicht über gemeldete Nutztierrisse in Niedersachsen nun, bei denen Wölfe als Verursacher geprüft worden sind.

Das Ergebnis (vorausgesetzt, ich habe richtig gezählt): 140 Mal waren Wölfe für die Übergriffe verantwortlich, in 60 Fällen waren Wölfe nicht nachweisbar und bei 92 Übergriffen war es eindeutig kein Wolf. Einige der in der Liste aufgeführten Fälle befinden sich zurzeit noch in der Bearbeitung.