MT6 – Seite 4 – Wolfsmonitor

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Gastautor Dr. Wolf Kribben: „FDP-Forderung zu Wölfen in NRW inakzeptabel!“

Fast schon mit Entsetzen habe ich den Antrag der nordrhein-westfälischen FDP und die Begründung des FDP-Abgeordneten Henning Höne auf dessen Homepage gelesen, die sich beide um die Beschränkung des Verbreitungsgebietes des Wolfes drehen.

Höne schrieb dazu: „Niemand, der sich mit der Jagdausbildung beschäftigt hat, wird bestreiten können, dass Jäger Fachleute sind.“

Bei diesem Statement gehe ich nicht mit!

Niedersachsen: Kurtis Schwester bereits der sechste tote Wolf in diesem Jahr

Die am Sonntagabend auf dem Truppenübungsplatz Munster Nord tot aufgefundene Wolfsfähe mit der wissenschaftlichen Bezeichnung „FT10“, bei der es sich um die besenderte Schwester des im April erschossenen Wolfs „Kurti (MT6) handelt, ist bereits der sechste tote Wolf in Niedersachsen allein im Jahr 2016.

Das geht aus der „Totfundstatistik“ der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) hervor (hier der Link! *1)

Vermutlich ist diese Zahl jedoch nicht ganz aktuell.

Wolf „Kurti“ war vor Abschuss gesund

In einer kürzlich veröffentlichten Pressemeldung des Wolfsbüros beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) heißt es (im Wortlaut):

Das Wolfsbüro des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) hat am Freitag über den ersten Zwischenstand der Untersuchungen des am 27. April 2016 letal entnommenen Wolfes MT6 informiert.

Tierschutzpartei prüft ebenfalls Klage wegen der Tötung von „MT6“

Nachdem die Partei „ETHIA“ mit Sitz in Hamburg kürzlich bekannt gab, dass sie eine Strafanzeige gegen Umweltminister Wenzel aufgrund der Tötung von Wolf „Kurti“ gestellt habe (Wolfsmonitor berichtete, hier der Link!), meldete heute nun die Partei „Mensch, Umwelt, Tierschutz“ im Rahmen einer Pressemitteilung, dass sie zur Prüfung einer Klage gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen dem Umweltministerium unter Bezug auf das Umweltinformationsgesetz (UIG) einen Fragenkatalog zur Tötung von Wolf „MT6“ („Kurti“) zugestellt habe.

Die Partei erwartet nun innerhalb einer „verkürzten Frist von 7 Werktagen“ eine offizielle Stellungnahme des Ministeriums.

Empfehlung zum Abschuss „Kurtis“ kam aus Görlitz

Es war wohl ein Gutachten des neuen „Beratungs- und Dokumentationszentrums Wolf“ des Bundes mit Sitz in Görlitz, das den Abschuss des sich in den letzten Monaten immer wieder Menschen nähernden Wolfes „Kurti“ alias „MT6“ empfahl.

Das geht aus einem Onlineartikel vom gestrigen Montag hervor. Professor Hermann Ansorge, Verantwortlicher beim Senckenbergmuseum für Naturkunde, der für das „Kompetenzzentrum Wolf“ mit dem Lupus-Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland und dem Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin zusammenarbeitet, nahm gegenüber der Sächsischen Zeitung entsprechend Stellung.

Wolf MT6: Warum ein Abschuss die richtige Lösung war

In Niedersachsen wurde mit MT6 erstmals, seit die Art in Deutschland rechtlich geschützt ist, ein gesunder Wolf aus der Freiheit „entnommen“. Der Abschuss des Tieres war ohne Zweifel bedauerlich und für Wolfsfreunde nur schwer zu verkraften.

Aber er scheint mir im Kern dennoch richtig gewesen zu sein, auch im Wissen darum, dass ein Abschuss die Ursache für das auffällige Verhalten einzelner Wölfe nicht löst, sondern nur ein Symptom bekämpft. Aber manchmal muss man auch Symptome lindern, solange dabei die Ursachenbekämpfung nicht auf der Strecke bleibt.