Wolfsrudel – Seite 4 – Wolfsmonitor

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Auch Liechtenstein bereitet sich auf (s)ein Wolfsrudel vor

Ein mitteleuropäisches Wolfsrudel beansprucht einen Lebensraum, der im Durchschnitt zwischen 150 und 350 km² groß ist. Die Fläche Liechtensteins beträgt etwa 160 km². Weil erste Wölfe ihre Spuren bereits im Fürstentum hinterließen, bereitet man sich dort nun auf das „eigene Wolfsrudel“ vor.

Die liechtensteinische Regierung arbeitet an einem Wolfskonzept, das den Umgang mit den Beutegreifern regeln soll. Vorbild ist dabei das Schweizer Konzept, das die Präsidentin des Vereins CHWOLF, Christina Steiner, jedoch hinsichtlich der Rudelregulierung und der bürokratischen Organisation kritisch sieht.

Werden in NRW auffällige Wölfe künftig früher entfernt?

Nun hat auch das bisherige „Wolfserwartungsland“ Nordrhein-Westfalen seinen Wolfsmanagementplan. Zwar handelt dieser „Handlungsleitfaden“ vorerst ausschließlich vom „Auftauchen einzelner Wölfe“, dennoch gibt er erste Hinweise darauf, wie mit den Rückkehrern in NRW künftig umgegangen werden soll, wer also welche behördliche Zuständigkeit hat und wie mit den Wölfen im Einzelfall verfahren werden soll.

Ein besonderer Blick gilt üblicherweise der Einschätzung, ab wann ein Wolf als „auffällig“ zu betrachten ist oder was eigentlich „normales“ Wolfsverhalten ist.

Das niedersächsische Management der Wölfe aus Schweizer Perspektive

Der Umgang mit Wölfen in Niedersachsen wird auch jenseits der Grenzen beobachtet. Für uns Schweizer ist der Fall Niedersachsen deshalb von besonderem Interesse, weil die Wölfe hierzulande dasselbe vermeintlich problematische Verhalten aufweisen wie der wenig scheue MT6 und die zaunspringende Goldenstedter Wölfin.

In der Schweiz wurde der Wolf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Unter Schutz gestellt wurde er 1986. Im Jahr 1995 kehrten die ersten beiden Wölfe aus Italien und Frankreich zurück in die Schweiz. Trotz rechtlichem Schutz, wurden sie wegen zahlreichen gerissenen Schafen und Ziegen bald zum Abschuss freigegeben. So erging es auch ihren nachfolgenden Artgenossen. Erst einige Jahre später

Einfach mal „die Kirche im Dorf lassen“!

Der jüngste sogenannte „Nährstoffbericht für Niedersachsen“ enthält beeindruckende Zahlen: Rund 10,7 Millionen Schweine, etwa 2,6 Millionen Rinder und über 100 Millionen Stück Geflügel in Niedersachsen hinterlassen 39 Millionen Tonnen Gülle und fast neun Millionen Tonnen Festmist im Jahr.

Das „Gülle- und Festmistgewicht“ dieser Nutztiere ist bildlich gesprochen höher als das Gesamtgewicht aller EU-Bürger zusammen. Allein in Niedersachsen! Schafe tauchen in dieser Statistik nicht einmal auf! (*1)

Genauso beeindruckend finde ich es, wenn Vertreter einschlägiger Interessensgruppen immer mal wieder eine „Grundsatzdiskussion“ über unsere Wölfe anleiern wollen.

So wie zum Beispiel kürzlich der Celler Kreisjägermeister

Mindestens 3 Wölfe in Goldenstedt!

Nun scheint gewiss, was bereits seit längerem vermutet wurde. In einem Ortsteil von Goldenstedt im Landkreis Vechta wurden drei Wölfe gesichtet. Darauf verwies der zuständige Wolfsberater Torsten Schumacher in einem Gespräch gegenüber dem NDR (*1). Die Wölfe seien einer Frau beim Gassigehen mit ihrem Hund begegnet. Seine Überprüfung bestätigte die Aussage der Frau. Für Schumacher selbst sei diese Situation „nicht zu verstehen“, bisher lägen keine DNA-Nachweise von mehreren Wölfen vor. Er sei bisher deshalb davon ausgegangen, dass eine einzelne Fähe – die sogenannte „Goldenstedter Problemwölfin“ – für die zahlreichen Attacken auf Nutztiere in der Region verantwortlich sei.

Kommentar:
Die Überraschung des Wolfsberaters ist nachvollziehbar. Zu sehr war er in der letzten Zeit damit beschäftigt, den ungezählten Hinweisen aus der Bevölkerung nachzugehen und die zahlreichen Nutztierrisse formgerecht zu protokollieren.

Tanja Askani: Die vier Bedürfnisse der Wölfe

„Es gibt kein Muster, wie man sich einem Wolf gegenüber verhalten sollte. Man darf nicht vergessen, dass jeder Wolf eine starke Persönlichkeit hat und jeder einzigartig ist, ein Individuum mit seinen besonderen Sträken und Schwächen und einem ganz eigenen Charakter. Gerade die Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren ermöglichen es ihnen, eine perfekt Gemeinschaft zu bilden. Zum Beispiel kann der eine Wolf besser riechen als der andere und so schneller Beute ausfindig machen. Ein anderer wiederum hat mehr Ausdauer und kann das entdeckte Tier am längsten verfolgen, und ein dritter Wolf