Was sich die CDU-Spitzen in Sachsen da offenbar gerade beim Thema Wolf zusammenreimen, hat – so könnte man meinen – weder Hand noch Fuß. Anders als beispielsweise in Brandenburg, wo man sich zuletzt eine eigene Wolfsverordnung verpasst hat und damit tatsächlich zum Vorreiter im Wolfsmanagement wurde, redet man sich seitens der CDU in Sachsen die Dinge – wie nun bei der von der Landtagsfraktion organisierten Veranstaltung „20 Jahre Wölfe in Sachsen“ – offenbar lieber schön.
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Offenbar über 120 Anzeigen gegen Wolfstötung in Sachsen
Ein „abgekommen“ wirkender Wolf, der Ende Dezember 2017 in Krauschwitz und Weißkeißel (Kreis Görlitz) zwei Hunde getötet haben soll, wurde Mitte Januar mit Genehmigung des Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums zum Abschuss freigegeben und am 2. Februar vom Landratsamt Görlitz als geschossen vermeldet (WM berichtete). Nun heißt es, die Tötung sei „fachgerecht“ durch einen Schuss vorgenommen worden.
Sachsen: Anzeige gegen Landrat wegen Abschusserlaubnis
Die Menschen- und Tierrechtspartei ETHIA erstattete laut einer eigenen Pressemeldung in Kooperation mit der Interessengemeinschaft Wolf ja bitte und der GRÜNEN LIGA Sachsen e.V. Strafanzeige gegen den Görlizer Landrat Bernd Lange wegen „multipler Rechtsbrüche“ in Zusammenhang mit dem am vergangenen Freitag ersten in Sachsen „offiziell“ erschossenen Wolf (Wolfsmonitor berichtete, hier!).
Wolfsmonitors Nachrichten-Überblick, 6. Dezember 2016
Nachdem die umweltpolitischen Sprecher der CDU/CSU im November die sogenannte Dresdner Resolution zum Wolfsmanagement in Deutschland verabschiedeten, regt sich nun vermehrt Widerstand. So auch von Naturschützern des NABU in Thüringen. Statt Lösungsansätze zu präsentieren, so der Vorwurf des NABU, postuliere man fast ausschließlich überholte Forderungen, wie zum Beispiel eine Überprüfung der Möglichkeit, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen.