Standpunkte – Seite 39 – Wolfsmonitor

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Einfach mal „die Kirche im Dorf lassen“!

Der jüngste sogenannte „Nährstoffbericht für Niedersachsen“ enthält beeindruckende Zahlen: Rund 10,7 Millionen Schweine, etwa 2,6 Millionen Rinder und über 100 Millionen Stück Geflügel in Niedersachsen hinterlassen 39 Millionen Tonnen Gülle und fast neun Millionen Tonnen Festmist im Jahr.

Das „Gülle- und Festmistgewicht“ dieser Nutztiere ist bildlich gesprochen höher als das Gesamtgewicht aller EU-Bürger zusammen. Allein in Niedersachsen! Schafe tauchen in dieser Statistik nicht einmal auf! (*1)

Genauso beeindruckend finde ich es, wenn Vertreter einschlägiger Interessensgruppen immer mal wieder eine „Grundsatzdiskussion“ über unsere Wölfe anleiern wollen.

So wie zum Beispiel kürzlich der Celler Kreisjägermeister

Leserkritik: „Olle Kamellen“ für Ahnungslose…

„Ihre Tochter ist vier und darf seit dem Sommer nicht mehr allein zu den Großeltern laufen, die am anderen Ende des Grundstücks leben.“ So schrieb gestern „Welt am Sonntag“-Redakteurin Wiebke Hollersen in ihrem Beitrag „Der Wolf und die Ahnungslosen“ – ein Artikel, der mich wohl nur zufällig an das Märchen der Gebrüder Grimm erinnerte.

Demzufolge ist es die Angst vor dem Wolf, die das Töchterchen an dem Besuch der Großmutter hindert. Oder besser gesagt, vor einem Rudel Wölfe in der Nachbarschaft.

Vom Naturschutzbund Deutschland ist allerdings nichts zu lesen, obwohl der NABU – so sein Kürzel – schon länger behauptet, dass „Rotkäppchen lügt“. Doch diese Anmerkung wäre vermutlich

Zeit zum Vergrämen!

Stellungnahmen, Einschätzungen und Ratschläge, wohin man auch schaut. Die niedersächsischen Wölfe sorgen erneut für breite Unruhe.
Eigentlich sind es zurzeit nur zwei, die so genannte „Goldenstedter Wölfin“ und ein besenderter Jungwolf aus dem Munsteraner Rudel, von Wolfsschützern im Internet liebevoll „Kurti“ genannt. Beide sind angeblich „auffällige“ Wölfe, bzw. „Problemwölfe“. Angeblich.

Wegen „Kurti“ wurde nun erstmals der Ernstfall ausgerufen. Der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel lässt die so genannte „Entnahme“ des Munsteraner Jungwolfs vorbereiten. Jedoch nur für den Fall, dass „mildere Mittel“ wie zum Beispiel Vergrämungsmaßnahmen nicht greifen.

Bereits am heutigen Samstag treffen sich einige Experten,

Aufgabe der Kuhhaltung wegen der Wölfe?

Schaut jemand auf das Internetportal der niedersächsischen Gemeinde Wietzendorf im Heidekreis, dann bemerkt er schnell, dass dieser staatlich anerkannte Erholungsort mit etwas über 4.000 Einwohnern in der Lüneburger Heide sein Denken und Handeln vornehmlich auf den Tourismus ausgerichtet hat.
In dem Wochenblatt LAND & Forst des Deutschen Landwirtschaftsverlages, das immerhin eine Auflage von über 58.000 Exemplaren wöchentlich aufweist, war allerdings letzten Freitag, am 12.02., ein Bericht von Klaus von der Brelie über Wietzendorf zu lesen, der ziemlich beunruhigend klingt (*1).

Unter der Überschrift „Wölfe verhindern Mutterkuhhaltung“ beschreibt ein

Zum Gesetzentwurf der Nds. FDP-Fraktion: Wolf ins Jagdrecht

Am kommenden Mittwoch, den 10. Februar, findet im niedersächsischen Landtag eine Anhörung verschiedener Experten statt. Beraten werden soll dabei auch der Gesetzentwurf der FDR-Fraktion, Wölfe in das Jagdrecht mit ganzjähriger Schonzeit aufzunehmen.


Kommentar

Wenn Sie, verehrte Leserinnen und Leser, einmal die Suchmaschine im Internet bemühen und dort „Drucksache 17/2883“ eingeben, finden Sie den entsprechenden Entwurf des am Mittwoch in Hannover zu erörternden Gesetzesänderungsvorschlags.

Interessant ist die dort aufgeführte Begründung. Dort heißt es zum Beispiel:

Vorwurf der praktizierten „Salami-Taktik“ vom NDR

Ein auf „ndr.de“ veröffentlichter Beitrag von Ulrike Kressel am vergangenen Samstag lässt erahnen, wo es derzeit im Wolfsmanagement in Niedersachsen „klemmt“.
Nachdem Carsten Nowak, seines Zeichens Fachbereichsleiter des Senckenberg-Labors für Wildtiergenetik, sich veranlasst sah, öffentlich klarzustellten, dass alle niedersächsischen Rissproben kurzfristig, also innerhalb von wenigen Tage bearbeitet werden und es seit Monaten keinerlei Verzögerung bei den DNA-Untersuchungen gibt, stellt sich nun die Frage, woran es eigentlich liegt, dass die Ergebnisse der Untersuchungen und die davon abhängigen Schadensausgleichszahlungen für Wolfsübergriffe häufig erst Monate später bekannt gegeben beziehungsweise vorgenommen werden.

Es liege am „Gesamtprozess“, der nun beschleunigt werden soll, so die Antwort aus dem Umweltministerium. Damit sei gemeint, dass…